Kreis Kleve Der Krankenstand in Kleve ist gestiegen

Kreis Kleve · Aktueller DAK-Gesundheitsreport: Die meisten Ausfalltage entstehen durch Muskel-Skelett-Leiden.

Der Krankenstand in Kleve ist 2015 gestiegen. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte zu. Mit 4,1 Prozent gab es in der Region den gleichen Krankenstand wie im Landesdurchschnitt. Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1000 Arbeitnehmern 41 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Nordrhein-Westfalen wurde mit je 5,6 Prozent in Gelsenkirchen und Bottrop verzeichnet, der niedrigste mit 3,4 Prozent in Düsseldorf.

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für Kleve zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen. Die meisten Ausfalltage erfolgten, trotz eines leichten Rückgangs, weiterhin aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen. Diese Diagnose war Ursache für jeden vierten Fehltag (20,5 Prozent). Auf Rang zwei lagen Krankschreibungen durch psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände mit 18,8 Prozent. Einen großen Anstieg von rund 20 Prozent gab es bei den Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Sinusitis. Mit einem Anteil von 12,6 Prozent der Ausfalltage kamen sie auf den 3. Platz.

Für ihre Versicherten geht die DAK-Gesundheit nach eigenen Angaben als erste Kasse Deutschlands neue Wege: Seit kurzem bietet sie eine medizinische Beratung per Videochat an. Bei dem Online-Angebot nehmen Ärzte aller Fachrichtungen teil. Versicherte können ihre Fragen schnell und unkompliziert vis-à-vis von zu Hause aus klären, so die DAK. Dabei sollten Patienten wissen: Die Ärzte können im Videochat nicht behandeln und keine Diagnose stellen. Versicherte bekommen aber eine ausführliche ärztliche Beratung.

Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem Gesundheitsreport schwerpunktmäßig den Unterschied von Frauen und Männern in den Krankheitsprofilen und im Umgang mit Krankschreibungen. Für die Studie wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Nordrhein-Westfalen und in Kleve aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt. Ein Fazit: Frauen in NRW fehlen häufiger im Job als Männer. In Kleve betrug der Unterschied sogar 25 Prozent. "Damit ist der viel zitierte kleine Unterschied größer als gedacht", sagt Volker Dorissen.

In Kleve leiden Männer häufiger (plus 29 Prozent) an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen haben Frauen in Kleve um 77 Prozent mehr Ausfalltage (NRW-Durchschnitt = 63 Prozent). Auch bei den Krebsleiden liegen sie mit 83 Prozent über denen der Männer, was durch das vergleichsweise frühe Auftreten von Brustkrebs bedingt ist.

Obwohl Frauen den höheren Krankenstand haben, schleppen sie sich laut der Studie der DAK sogar noch häufiger als Männer krank zur Arbeit. Wenn ihre Kinder krank sind, melden sich hingegen viele Frauen selbst krank. Rund ein Drittel der Frauen in Nordrhein-Westfalen sagte in der Befragung, dass sie manchmal so vorgehen müsse, weil sie sich nicht anders zu helfen wissen.

(RP)
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