Kreis Kleve Der Preis der Mode im Goli-Theater

Kreis Kleve · Zwei Frauen und ein Mann stehen auf dem Flyer des Films "The True Cost - Der Preis der Mode" mit einer dunklen Einkaufstüte auf dem Kopf und vollgepackten Tüten auf dem Boden stehend abgebildet. Für Hermann Brendieck, Kreisgeschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen, ist das eine gelungene Darstellung. "Es zeigt, dass viele ihren Kopf beim Shoppen einfach ausschalten und nur noch nach Gefühl einkaufen gehen", begründet Brendieck. Die Grünen wollen das Bewusstsein der Konsumenten, Kleidung mit Sinn und Verstand zu kaufen, stärken und zeigen den Film über Mode und den Bedingungen vom Anbau der Baumwolle bis zur Herstellung in den Fabriken am Donnerstag, 12. Mai, um 19.30 Uhr (Einlass: 18.30 Uhr) bei freiem Eintritt im Gocher Goli-Theater.

Die Grünen hoffen auf viele Besucher, denn das Thema liegt ihnen am Herzen. "Wenn T-Shirts für 3,50 Euro angeboten werden, geht dies immer nur auf Kosten anderer", mahnt Margo Bromont-Koken vom Vorstand des Kreisverbandes der Grünen in Kleve. Dabei sei Kleidung immer mehr zum Wegwerf-Artikel geworden, der mittlerweile - wie es der Film sagt - gleich nach der Öl-Industrie die meiste Umweltverschmutzung verursacht. "Der Film zeigt aber auch den Einsturz der Fabrik in Bangladesh und macht daran auch die Lebensumstände der Näherinnen deutlich", berichtet Bromont-Koken. Auch Kinderarbeit sei ein Thema.

Die Grünen-Politikerin weiß jedoch auch, dass der Film nicht direkt die ganze Welt verändern kann. "Für mich ist es wichtig, dass die Menschen danach bewusster einkaufen gehen. Auch teurere Kleidung kann unter schlechten ökologischen und arbeitsrechtlichen Bedingungen hergestellt worden sein. Trotzdem muss man nach dem Ansehen des Films nicht direkt nur fair gehandelte Kleidung kaufen. Wenn man beim einkaufen gehen schon mal mehr auf fair produzierte Ware achtet und kauft als vorher, ist das ein Erfolg", sagt Bromont-Koken.

Hilde Fielenbach, Fraktionsvorsitzende der Grünen, wünscht sich dasselbe und erklärt, wie einfach das in der Mode ist: "Wenn man bei Google nach fair gehandelter Kleidung sucht, findet man Listen von Fairtrade-Labels." Die Vorurteile, dass diese dann auch "ökö aussehen", seien darüber hinaus nicht richtig. "Es gibt bereits sehr viele junge und trendige Labels auf dem Markt, die richtig schöne Mode haben", so Fielenbach.

(RP)
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