Kleve Der Schnee kann kommen

Kleve · In den Silos der Umweltbetriebe der Stadt Kleve (USK) lagern 280 Tonnen Streusalz. Bis zu 70 Mitarbeiter können ausrücken, wenn Schnee fällt oder Straßen und Wege eisglatt sind. Die Bauern freuen sich über Minustemperaturen.

Kleve: Der Schnee kann kommen
Foto: USK

Die Umweltbetriebe der Stadt Kleve AöR (USK) haben alle Vorkehrungen für den bevorstehenden Winterdienst getroffen. "Jeden Winter befreien wir pro Einsatz bis zu 300 Kilometer an Fahrbahnen teils mehrmals am Tag von Schnee und Eis. Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hat dabei höchste Priorität", sagt Vorstand Rolf Janssen. Um Engpässen bei der Nachlieferung von Streumitteln vorzubeugen, halten die USK ein Jahresmittel an Streusalz bereit - etwa 280 Tonnen Salz liegen in den Silos. Darüber hinaus wurde ein Salzliefervertrag abgeschlossen, der die umgehende Nachlieferung gewährleistet.

Über diverse Wetterinformationssysteme wird genau beobachtet, ob mit Frost und Schnee zu rechnen ist. Kontrollfahrten bringen konkrete Lageeinschätzungen. Bei entsprechender Witterung kontrollieren die USK-Mitarbeiter jede Nacht gegen 3 Uhr an bestimmten Stellen, ob die Straßen glatt sind. Eine schnelle Reaktion ist so möglich.

Auch die Mannschaft steht: Insgesamt ein gutes Dutzend Mitarbeiter ist permanent in Winterdienstbereitschaft. Bei einem Extremeinsatz werden bis zu 70 Mitarbeiter im Winterdienst eingesetzt. Ihnen stehen zwei Schlepper, zwei Lkw und für die Geh- und Radwege vier kleinere Transporter zur Verfügung. Bei Schnee und Glatteis wird in teils mehreren Schichten gearbeitet, um die Straßen frei zu bekommen. "Bei starkem Schneefall oder wiederkehrender Glätte arbeiten unsere Mitarbeiter unermüdlich und leisten häufig Überstunden", betont Rolf Janssen. "Dennoch bitten wir um Verständnis, dass wir uns bei extremem Schneefall auf verkehrswichtige und gefährliche Straßen und Straßenabschnitte mit der höchsten Priorität wie Rettungswege, Hauptverkehrswege, Steigungen und Brücken oder Kreuzungsbereiche konzentrieren müssen."

Mit dem Winterdienst kommen die Kommunen ihrer gesetzlich vorgeschriebenen Reinigungs- und Verkehrssicherheitspflicht nach. Aber auch die Bürger sind gemäß der Satzung über die Straßenreinigung (www.usk-kleve.de oder www.kleve.de) in der Stadt Kleve in die Pflicht genommen. Wer winterwartungspflichtig ist und damit für das Räumen und Streuen bei Schnee und Glätte verantwortlich ist, lässt sich aus dem Straßenverzeichnis zur Satzung über die Straßenreinigung ablesen. Das Straßenverzeichnis ist ebenfalls über die Internet-Präsenz abrufbar. Die Verkehrssicherheit muss an Wochentagen in der Regel bis 7 Uhr morgens, an Sonn- und Feiertagen bis 9 Uhr hergestellt sein und muss tagsüber jeweils bis 20 Uhr aufrechterhalten werden. Nachts gibt es weder auf Straßen noch auf Wegen eine generelle Winterdienstpflicht.

Für die Landwirte sind die zurzeit noch frostigen Nächte ein Segen. Die Minustemperaturen seien wichtig, um die sogenannte "Bodengare" herzustellen, sagt Josef Peters, der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Kleve. So bezeichnen die Landwirte die optimale Beschaffenheit eines Ackers. "Die derzeitigen Temperaturen von bis zu minus fünf Grad nachts sind ausgezeichnet, weil sie den Boden fruchtbar machen", sagt Peters.

Doch mit den Minustemperaturen soll es erstmal vorbei sein. Hobby-Meteorologe und Niederrhein-Wetterexperte Hubert Reyers sagt für die kommenden Tage deutlich ansteigende Temperaturen voraus. Bis zu 10 Grad soll es warm werden. "Die winterlich frostige Phase ist erst einmal vorbei", betont Hubert Reyers.

(RP)
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