Bauprojekt in Kleve Der "Wohnpark Union" wächst rasant

Kleve · Die Hochgarage auf dem ehemaligen Union-Gelände steht kurz vor der Vollendung. Sie soll den Lärm des benachbarten Unilever-Werkes abhalten. Die Baugenehmigung für die "Wohnschlange", die den Lärmschutz abschließt, ist heraus.

 Die großen, sorgfältig mit Klinker und Balkonen gestalteten Wohnblocks entlang der van-den-Bergh-Straße gehen ihrer Vollendung entgegen. Das Altenheim soll bereits Mitte des Jahres bezogen werden.

Die großen, sorgfältig mit Klinker und Balkonen gestalteten Wohnblocks entlang der van-den-Bergh-Straße gehen ihrer Vollendung entgegen. Das Altenheim soll bereits Mitte des Jahres bezogen werden.

Foto: mgr

Der erste der drei großen Wohnblocks an der Van-den-Bergh-Straße steht vor der Vollendung, an den anderen wird fleißig gebaut. Sie sind aufwendig mit Klinker gestaltet, die Balkone an den Ecken werden von steinernen Säulen getragen - schließlich firmieren sie als "Wohnpark Union". Hinter dem Gerüst machen die viergeschossigen, vom Gocher Architekten Klaus Völling entworfenen Häuser mit Penthouse eine gute Figur. Das in der Kurve liegende Seniorenpflegeheim mit 80 Plätzen soll Mitte des Jahres fertig werden, das Wohngruppenhaus mit 24 durch das Land geförderten Wohneinheiten ist auch bereits weit fortgeschritten.

 Noch einsam: der Treppenturm für die große, mehrgeschossige Hochgarage auf dem Union-Gelände.

Noch einsam: der Treppenturm für die große, mehrgeschossige Hochgarage auf dem Union-Gelände.

Foto: matthias Grass

Die neue Straße quer durch das alte Fabrikgelände ist in großen Teilen fertig - sie führt direkt an der denkmalgeschützten Front der gegenüber des Wohngruppenhauses liegenden Union-Halle vorbei. Das Ganze würde ein gelungenes Quartier werden können, wenn es für die Halle eine gute Lösung gäbe. Doch Pläne, das Gebäude als Event-Halle zu nutzen, liegen auf Eis. Auch führt die Straße noch nicht durch. Bis jetzt ist sie Sackgasse. "In Abstimmung mit Unilever erfolgt der Ausbau der Straße ,Op de Botter' in zwei Teilabschnitten. Dies insbesondere vor dem Hintergrund der Baustellenverkehre von und zu Unilever. Die Fertigstellung erfolgt noch in diesem Jahr", erklärt Alina Grömping, Sprecherin der Stadt Kleve, die halbfertige Straße "Op de Botter".

Gleich neben der Halle ist als Grenze zu besagtem Unilever-Werk eine Hochgarage geplant, die die Bebauung des Areals erst möglich macht: Sie stellt den Lärmschutz für die künftigen Bewohner dar, soll die Geräuschemissionen der Lebensmittelproduktion von Unilever von den Häusern abschirmen. Von dieser Hochgarage mit vier Parkdecks steht der Treppenturm aus Beton, der Rest ist ein Stahlgerippe mit eingehängten Parkdecks. Auch hier geht der Bau zügig voran. "Das dreiseitig offene Parkdeck ist dreigeschossig genehmigt. Zu Unilever hin wird über die komplette Breite des Parkdecks eine Schallschutz-Außenwand als Brandwand ausgeführt", erklärt Grömping. Diese Schallschutzwand wird eine Höhe von 9.25 Meter haben, teilt die Bauverwaltung mit. Damit wird dann auch der Schallschutz eingehalten, der, so hatte es der Rat beschlossen, dem Werk von Unilever auch künftige Erweiterungen, beispielsweise der Produktionszeit, ermöglicht. Im Rat wurde gefordert, dass keine Arbeitsplätze verloren gehen dürfen.

Dabei spielen auch die geplanten Gebäude eine Rolle. So hat Völling, der für das Projekt auch eine Quartier-Förderung durch das Land erreichte, eine "Wohnschlange" geplant. Das ist eine geschwungene Häuserzeile entlang der neuen Straße, die ebenfalls den Lärm abhalten soll und entsprechende Auflagen erfüllen muss. Die Baugenehmigung für diese "Wohnschlange" ist inzwischen erteilt, sagt Grömping.

Während die drei Wohnhäuser entlang der Van-den-Bergh-Straße jeweils 18 Wohnungen haben, werden in dem geschwungenen Wohnriegel 90 Wohnungen entstehen. "Wir bieten Wohnen für Jung und Alt, große und kleine Wohnungen. An den Penthäusern sieht man, dass wir nicht nur geförderte ,Sozialwohnungen' anbieten. Alle Wohnhäuser bieten sowohl geförderten als auch frei finanzierten Wohnraum", erklärte Völling bei der Vorstellung der Pläne. Insgesamt seien Zweidrittel der Wohnungen gefördert. Das komplette Quartier zwischen der denkmalgeschützten Produktionshalle und der van-den-Bergh-Straße soll im ersten Halbjahr 2019 fertig werden, die ersten Häuser vielleicht schon 2018 bezogen werden. Zwischen den Häusern soll es eine großzügige Grünfläche geben.

(mgr)
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