Kreis Kleve DGB lädt zum Arbeitnehmerempfang

Kreis Kleve · Der Gewerkschaftsbund im Kreis Kleve setzt den "Tag der Arbeit" am 1. Mai unter das Motto "Gute Arbeit. Soziales Europa". Beim Arbeitnehmerempfang auf Haus Riswick geht es am Montag auch um den Kita-Streit mit der Lebenshilfe.

 Rolf Wennekers, der Vorsitzende des DGB-Kreisverbands Kleve, wird beim Arbeitnehmerempfang auf Haus Riswick in Kleve wieder die Gäste begrüßen. Das diesjährige Motto lautet: "Gute Arbeit. Soziales Europa."

Rolf Wennekers, der Vorsitzende des DGB-Kreisverbands Kleve, wird beim Arbeitnehmerempfang auf Haus Riswick in Kleve wieder die Gäste begrüßen. Das diesjährige Motto lautet: "Gute Arbeit. Soziales Europa."

Foto: Klaus-Dieter Stade

Für Rolf Wennekers, den Vorsitzenden des DGB-Kreisverbands Kleve, ist der Streit mit der Lebenshilfe noch längst nicht ausgestanden. Die Entlassung von 22 Lebenshilfe-Erzieherinnen wird derzeit vor dem Arbeitsgericht verhandelt. "Letztendlich geht es bei dem Streit auch um Arbeitsbedingungen und gerechte Entlohnung von Arbeit", sagt Wennekers. Er ist überzeugt, dass die Rechte von Arbeitnehmern im Kreis Kleve weiter gestärkt werden müssen. Dazu zähle auch, dass ein angemessener Tarif gezahlt werde. "Die Lebenshilfe hingegen tritt die Tarifkultur mit Füßen", findet Wennekers und hat das Thema Lebenshilfe deshalb auch auf die Tagesordnung des Arbeitnehmerempfangs des DGB-Kreisverbands gesetzt.

Der Empfang findet statt am kommenden Montag, 28. April, ab 18 Uhr im Landwirtschaftszentrum Haus Riswick, "Op de Dääl", Elsenpaß 5 in Kleve. Grußworte sprechen Artur Leenders, stellvertretender Bürgermeister von Kleve, und Bob Hey von der niederländischen FNVBouw. Die Ansprache hält Holger Vermeer, Regionalleiter IG Bauen, Agrar und Umwelt NRW. "Gute Arbeit, soziales Europa", lautet das Motto, das der DGB in diesem Jahr ausruft und das auch beim Arbeitnehmerempfang in Kleve im Mittelpunkt steht.

"Wir brauchen starke Betriebsräte", betont Wennekers. Er erzählt von einer Mitarbeiterin der Evangelischen Stiftung in Kleve. Sie habe sich an den DGB-Kreisverbandsvorsitzenden gewandt, weil ihr Arbeitgeber ihr verboten habe, sich in die Mitarbeitervertretung wählen zu lassen. "Die Frau ist muslimischen Glaubens", erläutert Wennekers. Es gebe einen Paragrafen im evangelischen Kirchenrecht, der das Verbot des Arbeitgebers rechtfertige, so der Gewerkschafter weiter. Verständnis hat er dafür trotzdem nicht. "Das geht einfach nicht, dass jemand 22 Jahre für eine Einrichtung arbeitet, aber sich nicht in die Mitarbeitervertretung wählen lassen darf. Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen", sagt Wennekers.

Er setzt sich mit dem DGB für die Beendigung von Werkverträgen und Leiharbeit ein. "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit", lautet seine Forderung. Die Rente mit 63 hält er für sinnvoll. Arbeitnehmern werde es häufig schwer gemacht, in ihrem Job lange durchzuhalten.

"Schichtarbeit und Mobbing lassen so manchen früh ans Aufhören denken und dafür auf einen Teil seiner Rente verzichten", sagt Wennekers. Gerade in Pflegeberufen und auf dem Bau sei es schwer, die Arbeitsfähigkeit bis Mitte 60 zu erhalten.

Mark Rosendahl, Organisationssekretär des DGB, ruft die Menschen auf, sich an der Europawahl zu beteiligen. Das sei gerade in einer Grenzregion wie dem Kreis Kleve wichtig, findet Rosendahl. Denn hier hätten Arbeitnehmer oft mit Problemen zu kämpfen, wenn sie bei einem Arbeitgeber jenseits der Landesgrenze angestellt sind. Differenzen gebe es beispielsweise bei den Anstellungsverhältnissen bei Logistikunternehmen in Deutschland und den Niederlanden.

Die hohe Jugendarbeitslosigkeit in vielen Staaten Europas sei Ausdruck einer verfehlten Krisenpolitik, betont der DGB-Sekretär. Deshalb sei es entscheidend, "den Gegnern Europas bei der Europawahl die rote Karte zu zeigen".

(RP)
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