Kreis Kleve Die Rübe als Stauverursacher und Lebensretter
Kreis Kleve · Die sogenannte Rübenkampagne beginnt in diesem Jahr am 15. September und endet Mitte Januar 2015. In diesem Zeitraum verarbeiten die Zuckerfabriken in Deutschland die Rüben zu Zucker oder Sirup. Mit dem Beginn der Kampagne warnt die Polizei vor den Begleiterscheinungen des Rübentransportes.
In Bezug auf die Rübenkampagne stellt sich die Knolle als Stau- und Unfallursache dar, aber auch als Lebensretter
Die Unfallursache
Der Transport der Rüben erfolgt sowohl durch Lastwagen wie auch durch Traktoren mit Anhängern. Da die Fahrzeuge meist langsamer unterwegs sind als etwa Autofahrer, neigen viele Verkehrsteilnehmer dazu, vor allem landwirtschaftliche Fahrzeuge zu überholen. Die Polizei im Kreis Kleve warnt davor, dass die Fahrzeuge oft von Feldwegen kommen oder in diese einbiegen. Geschieht dies während ein anderer Verkehrsteilnehmer gerade in einem Überholvorgang ist, ergibt sich ein hohes Unfallrisiko.
Zudem warnt die Polizei auch davor, dass in Kurven, Kreuzungen und Einmündungen heruntergefallene Rüben liegen können. Durch Überfahren der Rüben oder unkontrollierte Ausweichmanöver erhöht sich ebenfalls das Unfallrisiko.
Der Lebensretter
Bei einem Unfall in Neuss im November 2013 kippte ein Lkw um, ein Auto fuhr direkt in einen Berg von Rüben. Für die Autoinsassen - ein Ehepaar - war das die Rettung. Die Rüben bremsten das Fahrzeug. Sonst wäre der Pkw wohl mit wesentlich höherer Geschwindigkeit auf den Lkw aufgefahren.
Der Stauverursacher
Die Rübenverarbeitung ist deshalb auf wenige Monate im Jahr beschränkt, weil für die Verarbeitung der Rüben gewisse Arbeitsschritte nicht ohne Probleme unterbrochen werden können. So werden die Maschinen in den Fabriken wie in der von Pfeifer&Langen in Appeldorn rund um die Uhr am Laufen gehalten. Der kurze Verarbeitungszeitraum macht aber auch einen konzentrierten Transport der Rüben von den Bauern hin zu den Fabriken nötig. Staus lassen sich rund um die verarbeitenden Betriebe und auf den umliegenden Landstraßen kaum vermeiden.
Die Fabrik in Appeldorf: