Kreis Kleve Die sichere Altersvorsorge

Kreis Kleve · Ist die Lebensversicherung in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise noch sicher? Experten der Versicherungsbranche geben morgen am RP-Telefon Auskunft. Anleger wollen Verträge kündigen.

Etwa 800 Euro pro Jahr zahlt im Durchschnitt jeder Einwohner der Bundesrepublik in seine Lebensversicherung ein. Das Beitragsvolumen lag im Jahr 2007 bei 78,9 Milliarden Euro. Diese Sparleistung ist immer noch ein großer Klassiker bei der privaten Altersvorsorge. Denn die Zahl der Verträge lag 2007 mit 97,2 Millionen höher als die aktuelle Einwohnerzahl Deutschlands mit 82,1 Millionen Menschen. Doch ist die Lebensversicherung in der turbulenten Zeit der Wirtschafts- und Finanzkrise noch der sichere Hafen, nach dem sich die Anleger sehnen? Diese Frage stellen sich viele Menschen. Die RP veranstaltet deshalb mit dem Bezirksverband Niederrhein Nord im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute eine Telefonaktion zum Thema Lebensversicherung und private Rentenversicherung. Dabei können Anrufer den Rat der Experten nutzen.

Weiter einzahlen

"Ich erhalte als Finanzberater viele Anrufe von verunsicherten Kunden, die ihre Lebensversicherung kündigen wollen", sagte Helmut Ebbers, Mitglied des erweiterten Vorstandes des Bezirksverbandes Niederrhein Nord im Bundesverband deutscher Versicherungskaufleute. "Ich rate dazu, weiterhin einzuzahlen", betonte Ebbers. Lebensversicherungen hätten schließlich einen eigenen Sicherungsfonds, der mit denen bei Sparkassen und Volksbanken zu vergleichen ist, erläuterte Helmut Baumeister, Pressesprecher des Bezirksverbandes der Versicherungsexperten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) schreibe sogar vor, dass der Aktienanteil des angelegten Geldes der Kunden nicht über 30 Prozent liege dürfe, so Ebbers. Diese Quote sei nach dem Börsenzusammenbruch 2001 erheblich reduziert worden.

Der Aktienanteil bei den deutschen Lebensversicherungen liege zwischen 8,6 und 10,3 Prozent, so Theo Meyer, der wie Baumeister Pressesprecher des Bezirksverbandes ist. Anders als Banken hätten Lebensversicherer kein Liquiditätsproblem, da sie laufende Prämien- und Zinseinnahmen hätten. Ferner seien den Gesellschaften versicherungsfremde Betätigungen wie Kredit- und Bankgeschäfte verboten. Die Experten sagen allerdings, dass die Verzinsung des eingezahlten Geldes gesunken ist. Grund dafür seien die allgemein niedrigeren Erträge am Kapitalmarkt.

Helmut Baumeister warnte vor einer Altersvorsorge in ausländische Lebensversicherungen. Das sei ein "Sekt- oder Seltersspiel". Das Risiko sei höher, weil die Gesellschaften aus anderen Ländern nicht der konsequenten deutschen Aufsicht unterlägen und das Geld bis zu 100 Prozent in Aktien investiert werden könne.

(RP)
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