Kleve Die Visionen der Kandidaten

Kleve · Die Bewerber um das Amt des Klever Bürgermeisters stellten sich in der Zukunftswerkstatt von Rheinische Post und Volksbank Kleverland den Fragen von prominenten Vertretern aus Wirtschaft, Kultur und Sozialem.

 Matthias Grass, Ulrike Sack, Marc Cattelaens, Artur Leenders, Frank Ruffing, Sonja Northing, Andreas Henseler, Udo Janssen und Rainer Borsch (von links) nahmen an der Zukunftswerkstatt teil.

Matthias Grass, Ulrike Sack, Marc Cattelaens, Artur Leenders, Frank Ruffing, Sonja Northing, Andreas Henseler, Udo Janssen und Rainer Borsch (von links) nahmen an der Zukunftswerkstatt teil.

Foto: Gottfried Evers

Welche Ideen und Visionen würden Udo Janssen (Kandidat der CDU), Dr. Artur Leenders (Kandidat von Bündnis 90/Die Grünen) und Sonja Northing (gemeinsame Kandidatin von SPD, FDP und Offene Klever) jeweils umsetzen, wenn sie als Bürgermeister gewählt würden? Wie stehen sie zu aktuellen Themen in Kleve? Diese Fragen stellten Rainer Borsch, Geschäftsführer des Caritasverbands Kleve, Dr. Andreas Henseler, Zweigstellenleiter Kleve der Niederrheinischen IHK, sowie Ulrike Sack vom Freundeskreis Museum Kurhaus, den Bewerbern.

So antworteten die Bürgermeister-Kandidaten, gegliedert in Themenschwerpunkte:

Kultur

Alle drei Kandidaten schreiben dem Museum Kurhaus eine zentrale Rolle in der Klever Kulturlandschaft zu. Sonja Northing: "Ich stehe zum Museum. Das ist das Pfund, mit dem wir wuchern können." Udo Janssen: "Das Museum Kurhaus ist das Highlight in unserer Kulturförderung, ein Leuchtturm. Mit mir wird es dort keine Kürzung geben." Artur Leenders: "Am Museum wird nicht gerüttelt." Unterschiede offenbarten sich beim Thema "Freie Kulturszene". Sonja Northing will deren Förderung (derzeit, so Norting, rund 11 900 Euro) verdoppeln. Udo Janssen hält dagegen: "So geht das nicht. Einige Künstler haben sich dem ,Kulturraum Niederrhein' angeschlossen. Der ist überregional, und dann ist der Kreis zuständig. Es ist nicht Aufgabe der Stadt, freie Künstler zu fördern. Etwas anderes ist das mit Klever Vereinen wie Theater im Fluss". Artur Leenders will den Kulturraum Niederrhein gerne gemeinsam mit anderen Städten fördern. "Oder es müsste sich eine private Stiftung gründen. Ich will Bürgerförderung.". Leenders wünscht sich einen Kulturdezernenten zurück. "Das muss ja keine neu zu schaffende Stelle sein. Das könnte man auch mit dem vorhandenen Personal bewerkstelligen und eine andere Stelle ersetzen", betonte Leenders.

Soziales

Alle Kandidaten sehen die Flüchtlingskrise als große Herausforderung. Udo Janssen fordert mehr Bundesmittel für Kleve. "Sonst können wir das nicht finanzieren." Sonja Northing: "Die Kosten der Unterkunft sind enorm gestiegen. Wir arbeiten derzeit an einem Konzept." Artur Leenders findet großes Lob für die Materborner und Kellener Bevölkerung: "Die Flüchtlinge in der Materborner Hauptschule und am Kellener Konrad-Adenauer-Gymnasium werden hervorragend integriert."

Wirtschaft

Janssen sieht die Kleve gut aufgestellt: "Bei einem Gesamthaushalt von 110 Millionen Euro und sechs Millionen Euro Schulden im Kernhaushalt stehen wir im Vergleich gut da. Oberster Wirtschaftsförderer ist der Bürgermeister selbst. Man muss sich da gut auskennen." Northing verwies beim Thema Wirtschaft auf die Kompetenz der Verwaltungsmitarbeiter: "Ich würde mich da auf deren Fachwissen verlassen". Norting möchte eine Zusammenlegung von Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing. Janssen ist "strikt gegen eine Zusammenlegung." Leenders ebenso: "Da täten wir dem jetzigen Wirtschaftsförderer Joachim Rasch Unrecht".

Verwaltungsarbeit

Sonja Northing kritisierte die Klever Stadtverwaltung: "Die Verwaltung muss sich noch mehr öffnen, transparenter sein. Die Bürger sind unzufrieden." Belegen konnte sie diese Aussage auch auf Nachfrage nicht. Janssen entgegnete: "Wir sind doch total transparent". Leenders zu Northing: "Die Verwaltung ist sauer auf Sie, weil Sie sagen, dass die Verwaltung intransparent sei."

(RP)
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