Serie "Die Wissensallianz" Teil 1 Die Wissensregion Rhein-Waal als Netz

Niederrhein · Die Hochschuldichte zwischen Duisburg, Kleve und Nimwegen/Arnheim ist eine ausgezeichnete Voraussetzung, um grenzüberschreitende Projekte starten zu können. Die Grundlage ist das Euregio-Netzwerk: die Wissensallianz Rhein-Waal.

 Das Netzwerk der Projektpartner: Vertreter der beteiligten Hochschulen HAN, HSRW sowie den Universitäten Wageningen, Eindhoven, Nimwegen und Duisburg-Essen, der Kamer van Koophandel und der niederrheinischen IHK.

Das Netzwerk der Projektpartner: Vertreter der beteiligten Hochschulen HAN, HSRW sowie den Universitäten Wageningen, Eindhoven, Nimwegen und Duisburg-Essen, der Kamer van Koophandel und der niederrheinischen IHK.

Foto: van Offeren

Sie steht bei der Euregio Rhein-Waal ganz oben auf der Agenda: Die Wissensallianz Rhein-Waal. "Wissen ist der Motor für die euregionale Wirtschaft zwischen Duisburg, Kleve, Nimwegen, Arnheim", sagt Piet Boomsma von der Provincie Nord Brabant in den Niederlanden. Boomsma hat in den vergangenen Jahren als Projektmanager für die Euregio mit einem Team die Wissensallianz organisiert und zusammen mit den Hochschulen als Partner ein Netzwerk für die Verbindung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Euregio geschaffen, das für die Zukunft Bestand haben soll.

"Die Wissensallianz richtet sich vor allem an junge, forschungsintensive Unternehmen und unternehmerische Studenten. Sie soll die Entwicklung neuer, technischer Produkte unterstützen. Deshalb begleiten wir mit der Wissenallianz Unternehmen wie Studenten und vereinfachen die Suche nach Partnern, Laboren und Instituten beiderseits der Grenze", erklärt Boomsma. Und: Die Euregio weiß auch Wege, ob und wie man solche Projekte fördern, finanziell unterstützen kann. "Das Interreg-Geld ist ja da - hier liegen 220 Millionen Euro als EU-Mittel, die auf solche innovativen Projekte warten. Zusammen mit den zu erbringenden Eigenanteilen der Projektpartner kommen wir so auf eine Gesamtprojektsumme von einer halben Milliarde Euro, die in der Region bleibt. Das ist dann eine sehr interessante Summe", sagt Sjaak Kamps, Geschäftsführer der Euregio Rhein-Waal.

Sechs Universitäten und Hochschule sind in der Allianz vereint: die Universität Duisburg-Essen auf deutscher Seite, die Radboud University in Nimwegen, die Wageningen University und die Technische Universität Eindhoven auf niederländischer Seite, dazu die Fachhochschulen HAN, Hogeschool van Arnhem en Nijmegen, und die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) in Kleve und Kamp-Lintfort. Allein die Hochschulen/Universitäten sind eine ausgezeichnete Voraussetzung für grenzüberschreitende Projekte, sagt Kamps.

Tag der offenen Tür an der Hochschule Rhein-Waal
11 Bilder

Tag der offenen Tür an der Hochschule Rhein-Waal

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Eingebunden in die Allianz sind zusätzlich die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer mit Sitz in Duisburg und die Kamer van Koophandel in Arnheim. "So können wir über das Netzwerk den Unternehmern gezielt Fachspezialisten wie Industriedesigner, Business-Entwickler und Profis aus der Gründerszene zur Seite stellen, die die jeweiligen Fragen genau beantworten können", sagt Boomsma. Hinzu kommen Treffen, in dem die Unternehmen sich gegenseitig austauschen können - und das eben auch grenzüberschreitend.

Hubert Bruls, Bürgermeister von Nimwegen und Vorsitzender der Euregio Rhein-Waal, sieht in der Wissensallianz eine Voraussetzung, dass die Regio "auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben und sich eine gute Position im europäischen und globalen Wettbewerb sichern kann", sagt Bruls. Das haben auch die Kammern beiderseits der Grenze erkannt, so Kamps weiter.

Hochschule Rhein-Waal: Bilder von der Campuseröffnung
26 Bilder

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Mit der Entwicklung des Netzwerkes wurde die Wissenallianz direkt am praktischen Beispiel erprobt: 15 Projekte wurden gleichzeitig grenzüberschreitend unterstützt, die mithilfe der Allianz nach vorne gebracht wurden. Projekte, bei denen Unternehmen zusammenfanden und von den Allianz-Partnern unterstützt wurden, innovative Dinge marktreif zu entwickeln. Ein deutsch-niederländisches "Joint Venture" arbeitet an einer Video-Brille, die beim Röntgen in der MRT-Röhre funktioniert, die nicht nur hilft, die klaustrophobische Enge in der Röhre besser ertragen zu können, sondern auch die Untersuchung verbessern kann. Das Projekt, an dem die zwei Unternehmen mit Hilfe der HSRW gearbeitet haben, soll 2017 marktreif sein.

(RP)
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