Zum Sonntag Diesseits von Lampedusa

Kleve · Wer ist verantwortlich für das Blut dieser Brüder und Schwestern? Niemand! Wir alle antworten so: Nicht ich, ich habe damit nichts zu tun, das sind andere, aber nicht ich. Aber Gott fragt uns alle: "Wo ist das Blut des Bruders, der Schwester, das bis zu mir schreit?"

Heute fühlt sich auf der Welt keiner verantwortlich dafür, wir haben den Sinn für die geschwisterliche Verantwortung verloren; wir sind in das heuchlerische Verhalten des Priesters und des Altardieners verfallen, von dem Jesus im Gleichnis vom barmherzigen Samariter spricht. Wir sehen den halbtoten Bruder am Straßenrand und denken vielleicht "der Arme", und gehen weiter unseres Weges." (Papst Franziskus am 8. Juli 2013 auf Lampedusa) Gesucht werden: Christen, die für Flüchtlinge beten, daheim am Esstisch wie bei den Fürbitten im Gottesdienst. Hobbyköche, die regelmäßig zusammen mit Flüchtlingen kochen. Animateure, die mit Flüchtlingskindern spielen und erwachsene Flüchtlinge bei einer Freizeitgestaltung unterstützen. Lehrer, die Deutschkurse für Flüchtlinge anbieten. Ärzte, die Flüchtlinge bei Bedarf auch über die offizielle vorgesehene Basisversorgung hinaus behandeln. Vermieter, die ihre Immobilien auch Flüchtlingen anbieten. Schreiber, die in Leserbriefen und Internetforen fremdenfeindliche Aussagen und Handlungen anprangern. Spender, die die Arbeit für und mit Flüchtlingen finanziell unterstützen.

Politisch interessierte Menschen, die die Anliegen von Flüchtlingen in den politischen Gremien vertreten. Geboten wird ihnen eine spannende, abwechslungsreiche, befriedigende Arbeit in engagierten Teams in ihrem Wohnort und Gottes Lohn.

Wolfgang Feldmann, Pastoralreferent St. Franziskus Uedem

(RP)
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