Kleve Diskussion über Flucht und Leid am Ex-Kriegerdenkmal

Kleve · Dort, wo einst gegenüber dem Klever Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Matarés mächtige Kriegerskulptur ihren richtigen Platz hatte, weist derzeit das temporäre Werk "Blackbox" von Fotografin Ursula Meissner und Bildhauer Max Knippert zu einen auf den Ort als ehemalige Kriegergedenkstätte - die Straße dort heißt immer noch am Ehrenmal. Zum anderen mahnt die Installation aber auch an die derzeitigen Kriege - vor allem mit den eindringlichen Bildern aktueller Kriegsschauplätze, die Ursula Meissner mit Blick auf das Leid der Menschen dort machte.

Jeden Mittwoch, zwischen 18 Uhr und 19 Uhr, sind Meissner und Knippert an der 'Blackbox' am Ehrenmal gegenüber des Stein Gymnasium anwesend. Sie beantworten Fragen rund um die Blackbox und zum Thema Krieg. Das Gemeinschaftsprojekt beschäftigt sich mit dem Klever Ehrenmal und mit dem Toten Krieger von Ewald Mataré, passend zur großen Mataré-Ausstellung im Klever Kurhaus anlässlich dessen Todestag vor 50 Jahren. Über die nach dem Krieg wieder gefundene Skulptur Matarés - die Nazis hatten den Krieger, der Opfer und nicht Held war, entfernt und nahe der heutigen Stadtwerke vergraben - war der Kontakt zu Mataré wieder geknüpft und die Grundlage für die Übernahme des Nachlasses und dessen Präsentation im neuen Museum gelegt worden.

An seinen Platz konnte der Krieger nicht mehr zurück: Die Stadtväter hatten das Mahnmal schnöde abgerissen. Heute liegt die Skulptur etwas unglücklich vor der Klever Stiftskirche.

(mgr)
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