Mann aus Kevelaer Unternehmer soll Drogen für 30 Millionen geschmuggelt haben

Kleve/ Kevelaer/ Hagen · Drei Tonnen Marihuana im Wert von 30 Millionen Euro hatte der Zoll Anfang Dezember in einem Schiffscontainer im Hafen von Antwerpen gefunden. Geschmuggelt wurden sie von einer Gruppe, zu der laut Staatsanwaltschaft Hagen auch ein Unternehmer aus Kevelaer gehören soll. Nun wurden Einzelheiten bekannt.

Drei Tonnen Marihuana entdeckt
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Foto: Zoll Essen

Bereits am 5. Dezember 2014 haben Beamte des Zollfahndungsamtes Essen in Zusammenarbeit mit belgischen Zollbehörden im Hafen von Antwerpen einen Schiffscontainer sichergestellt, in dem sich mehr als drei Tonnen Marihuana befanden. Das Rauschgift war in einer Tarnladung Palmkernschalen aus Ghana versteckt. Das Marihuana, das sich vakuum-verpackt in 450 Säcken mit Palmkernschalen befand, hat in Deutschland einen Straßenverkaufswert von über 30 Millionen Euro. Ziel der Container war ein alter Schlachthof in Kalkar. Der Ort diente als Umschlagsort von Waren, die für die Biogasanlagen eines Kevelaerer Unternehmers bestimmt waren.

Der Drogenschmugglerbande gehören laut der Staatsanwaltschaft Hagen unter anderem zwei 49 und 51 Jahre alte Deutsche und zwei 46 und 66 Jahre alte Niederländer an. Gegen diese Personen ergingen Haftbefehle. Einer der Beschuldigten ist ein Kevelaerer Unternehmer. Der Kevelaerer sitzt jetzt seit Wochen in Hagen in Untersuchungshaft, wie Oberstaatsanwalt Dr. Gerhard Pauli, Sprecher der Staatsanwaltschaft Hagen, bestätigte. (Wir berichteten) Der Mann plante ein großes Bauprojekt im Bereich der Klever Hochschule Rhein-Waal. Er wurde als Geschäftsführer der "Wohnen an der XOX GmbH" nun abberufen.

3,5 Tonnen Marihuana sichergestellt
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Foto: Polizei

Ein Hinweis aus Großbritannien führte die Essener Zollfahnder auf die Fährte der deutsch-niederländischen Tätergruppierung, die vor der Einfuhr der großen Menge Marihuana bereits Grundstoffe zur Herstellung synthetischer Drogen (Amphetamin, Ecstasy) aus Asien eingeführt hatte.

Die arbeitsteilig agierende Bande bediente sich bei der Ausführung ihrer illegalen Geschäfte bestehender Legalfirmen oder gründete Tarnfirmen, welche den Einfuhren einen legalen Anstrich verleihen sollten. Auf diese Weise wurden als Legalladung getarnte Drogen und Grundstoffe insbesondere auf dem Seeweg aus Afrika und Asien nach Europa eingeführt, wobei auch Verbindungen nach Süd- und Mittelamerika bestanden.

Den Tätern drohen nun lange Haftstrafen. Bei den Durchsuchungen der Wohn- und Geschäftshäuser konnten sechsstellige Bargeldbeträge und hohe Sachwerte gesichert werden.

(skr)
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