Kleve/Kranenburg E-Rad-Bahn kann gebaut werden

Kleve/Kranenburg · Aus dem Bundesumweltministerium von Barbara Hendricks ist eine Förderzusage in Millionenhöhe gekommen. Auch das Land beteiligt sich. Bis Ende 2018 könnte der Radweg bis Nimwegen fertig sein.

Eine schnelle Verbindung für (E-)Räder von Kleve über Kranenburg bis nach Nimwegen könnte schon bald Wirklichkeit werden. Denn der Förderantrag für die E-Rad-Bahn, den die Stadt Kleve im Rahmen des Bundeswettbewerbs "Klimaschutz und Radverkehr" gestellt hatte, ist bewilligt worden, wie die Klever Verwaltung nun mitteilte.

Die Stadt Kleve erhält vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit eine Zuwendung in Höhe von 4,30 Millionen Euro - das sind 70 Prozent der bezuschussbaren Investitionskosten. Das Land NRW steuert 921.000 Euro (15 Prozent) in Form einer Co-Finanzierung zur Nahmobilitätsförderung bei. Von den kalkulierten Gesamtkosten in Höhe von 6,52 Millionen Euro bleibt noch ein Eigenanteil in Höhe von 1,3 Millionen Euro für die Kommunen. Wird der Bau umgesetzt, übernimmt davon die Stadt Kleve 610.850 Euro und die Gemeinde Kranenburg 690.150 Euro.

Entlang der stillgelegten Bahntrasse zwischen Kleve und Kranenburg, die zurzeit im Draisinenverkehr touristisch genutzt wird, soll auf einer Länge von etwas mehr als elf Kilometern (davon vier Kilometer Klever Stadtgebiet und 6,5 Kilometer Kranenburger Gemeindegebiet) eine durchgängige und direkt geführte E-Rad-Bahn entstehen. Die Strecke soll einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, zur Radverkehrsförderung sowie zur nachhaltigen Erschließung der deutsch-niederländischen Grenzregion leisten, so die Verwaltung. "Die grenzüberschreitende E-Rad-Bahn hätte die Möglichkeit, dem ansteigenden motorisierten Individualverkehr entgegenzuwirken und eine Verlagerung des Pendlerverkehrs auf das Rad zu erwirken und folglich eine signifikante Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen zu erreichen", heißt es in einer Stellungnahme.

Die E-Rad-Bahn entlang der Draisinenstrecke soll an der Oberfläche mit einer Schwarzdecke - das ist ein Gemisch aus Schotter, Splitt oder Sand mit Bindemitteln wie Teer oder Bitumen - versehen werden.

Nachdem die Förderzusage auf deutscher Seite nun da ist, wollen sich die Kommunen beider Seiten der Grenze an einen Tisch setzen. Wird man sich einig, soll bereits im kommenden Jahr mit dem Bau der Strecke begonnen werden. Die Klever Stadtverwaltung rechnet mit einer Fertigstellung bis Ende 2018, teilte Sprecher Jörg Boltersdorf gestern auf Anfrage mit.

Grenzüberschreitend hat die Gemeinde Kranenburg in Kooperation mit der niederländischen Gemeinde Berg en Dal bereits in den Jahren 2014/2015 einen Radweg entlang der stillgelegten Bahntrasse zwischen Kranenburg und Groesbeek mit Erfolg realisiert, um einen direkten Anschluss an das sehr gut ausgebaute niederländische Radwegenetz im Bereich der Stadt Nimwegen zu haben. "Das Projekt gibt weitere Anreize, die Qualität und Durchgängigkeit der Strecke zu verbessern. So wird bereits auf niederländischer Seite ein Teilstück der Strecke auf drei Meter verbreitert, um den Anforderungen einer durchgängigen E-Rad-Bahn zu gewährleisten", schreibt die Verwaltung.

(RP)
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