Kreis Kleve Ehrenmedaille für Martien van Hemmen

Kreis Kleve · Der Jahresabschlussempfang der Euregio Rhein-Waal in Kleve war dem 45-jährigen Bestehen gewidmet.

 Euregio-Vorsitzender Hubert Bruls überreicht Martien van Hemmen (rechts) die Euregio Rhein-Waal-Ehrenmedaille 2016.

Euregio-Vorsitzender Hubert Bruls überreicht Martien van Hemmen (rechts) die Euregio Rhein-Waal-Ehrenmedaille 2016.

Foto: Euregio

Mehr als 230 Menschen besuchten den Jahresabschlussempfang der Euregio Rhein-Waal im Euregio-Forum in Kleve. Der Jahresabschlussempfang war dem 45-jährigen Bestehen der Euregio Rhein-Waal gewidmet, und es wurde die Euregio-Ehrenmedaille verliehen. Euregio-Vorsitzender Hubert Bruls blickte in seinem Grußwort auf das Entstehen in den 70er Jahren zurück. Eine Periode, in der der wirtschaftliche Aufschwung nach den schwierigen Jahren des Wiederaufbaus spürbar war, aber die Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg auch noch sehr frisch waren. Der Wunsch nach nachhaltigem Frieden und Sicherheit bildete den Ausgangspunkt für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. In den Anfangsjahren stand daher der Kontakt im Mittelpunkt. Mit dem Erhalt von Europäischen Fördermitteln konnten größere Projekte grenzüberschreitend durchgeführt werden. "Dank des Einsatzes unserer Mitgliedskommunen und der vielen Projektpartner haben wir mittlerweile viele hundert Projekte durchführen können. Wir müssen zurück zu den Wurzeln dieses Erfolgs, nämlich dem Streben nach Frieden und Sicherheit. Die Euregio hat in den 45 Jahren demonstriert, dass Europa vor diesem Hintergrund in der Grenzregion sehr wohl funktioniert", sagte Bruls.

Auch Martien van Hemmen ist jemand, der in seinen grenzüberschreitenden Aktivitäten immer den Bürger in den Mittelpunkt stellt. Für seine Anstrengungen empfing der Vorsitzende des Exodus Comité in Huissen aus den Händen von Bruls die Euregio-Ehrenmedaille 2016. Bruls pries die Resultate, die van Hemmen in Zusammenarbeit mit sowohl niederländischen als auch deutschen Partnern in der Euregio erzielt hat. Die Selbstverständlichkeit und der Respekt, mit denen aus dem Erleben der Bürger heraus an den Zweiten Weltkrieg gedacht wird, nannte er ein Vorbild für andere. Zugleich rühmte er auch den enormen Enthusiasmus, mit dem van Hemmen an vielen grenzüberschreitenden Projekten gearbeitet hat, wie die Einführung des Marigold-Memorials als Symbol für die Bürger in Kriegszeiten oder die gemeinsame Ausstellung "Bürger in Not" in Kleve über den Zweiten Weltkrieg. Mit Taktgefühl, Engagement und Überzeugungskraft ist es van Hemmen gelungen, eine Ebene zu finden, auf der Deutsche und Niederländer im Hinblick auf die Leiden der Zivilbevölkerung in Kriegszeiten der Vergangenheit gedenken und an der Zukunft bauen können. Martien van Hemmen reagierte sehr erfreut und betonte, dass jedes Projekt auf menschlicher Ebene seinen Mehrwert habe. Für ihn ist es auch eine große Ehre, mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet zu werden: "Ich bin stolz, nicht persönlich, sondern weil ich die Ehrenmedaille als Anerkennung sehe für das Werk und das Thema Versöhnung." In seiner Rede machte van Hemmen von der Gelegenheit Gebrauch, jeden davon zu überzeugen, dass bei dem gegenwärtigen Gedenken sicher auch eine direkte Verbindung zu der aktuellen Situation in der Welt gezogen werden muss. Dabei müssen die Bürger und auch die Jugend mit einbezogen werden.

Zum Schluss machte van Hemmen deutlich, dass die Ehrenmedaille ihn besonders dazu motiviert, neue Projekte anzupacken, wie die Realisierung der Schwesterhörsteine in Elden und Rindern mit dem Thema "Das Wasser als Waffe". Auch ist eine Fahrradroute geplant, die Kleve über die Betuwe mit der Region Arnhem-Nijmegen verbinden wird.

(RP)
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