Kreis Kleve Ein Chaos mit den Koffern

Kreis Kleve · Das Theater mini-art hat einen neuen Spielplan. Neben altbekannten Stücken wie "Ente, Tod und Tulpe" und "Oskar und die Dame in Rosa" gibt es die NRW-Premiere "Koffer auf Reisen" zu sehen. Auch eine Lehrerfortbildung steht an.

Bei 100 Koffern kann man schon einmal den Überblick verlieren. Vor allem dann, wenn zwei Personen – Staphylea Colchica (gespielt von Crischa Ohler) und Flor Papel (Sjef van der Linden) – mit so vielen Gepäckstücken aufeinander treffen. Wenn sie eigentlich aneinander vorbei wollen, aber ihre Wesen so unterschiedlich sind, dass sie irgendwie beieinander bleiben. Sie, die Zielstrebige. Und er, der Unentschlossene. Beide sind seit Jahren unterwegs, beide sind noch nirgendwo angekommen. "Koffer auf Reisen" nennt sich das Ganze. Es ist die neue Inszenierung des Bedburg-Hauer Kinder- und Jugendtheaters mini-art.

Wieder eine Komödie

Nach den beiden Dramen "Ente, Tod und Tulpe" sowie "Oskar und die Dame in Rosa" haben sich Crischa Ohler und Sjef van der Linden vom mini-art-Theater in diesem Jahr wieder für eine Komödie entschieden. Kein leichtes Unterfangen. "Man sagte uns: Macht doch mal etwas Leichteres. Also haben wir uns auf die Suche begeben, mehr als 150 Stücke gelesen – bis wir auf das Schauspiel des belgischen Autors Geert Genbrügge gestoßen sind", berichtet Ohler.

"Koffer auf Reisen" wurde bisher in Belgien und in den Niederlanden aufgeführt, auch in Frankfurt wurde das Stück gespielt. Wenn aber Ohler und van der Linden am 5. und 6. Dezember im mini-art-Theater am Brückenweg 5 in Bedburg-Hau in die Rollen der Reisenden schlüpfen, feiert das Schauspiel NRW-Premiere.

So lange müssen die Theater-Liebhaber aber nicht auf die beiden sympathischen Schauspieler warten. Der neue Spielplan, der gestern vorgestellt wurde, sieht bereits Aufführungen in diesem Monat vor. Start ist am Sonntag, 13. September, mit der Familienvorstellung "Ente, Tod und Tulpe". Ebenfalls der Klassiker "Der Traum vom roten Eisberg" (24. Oktober) und die szenische Lesung "Oskar und die Dame in Rose" (31. Oktober und 1. November) werden noch einmal im mini-art-Theater zu sehen sein.

Ganz neu in diesem Jahr ist das Projekt "Falsche Freunde/valse vrienden". Ein deutsch-niederländisches Sprachlerntheater, eine Art Lehrerweiterbildung, die von der Euregio Rhein-Waal im Rahmen des Interreg-IV-Programms "people-to-people" gefördert wird. Ansonsten sieht die Finanzsituation schlecht aus. 25 000 Euro fehlen in diesem Jahr. Mutig bleibt mini-art trotzdem: "Das szenische Arbeiten bei valse vrienden soll zum Beispiel eine ergänzende Methode im Fremdsprachenunterricht sein. Ausgangspunkt der Weiterbildung sind die so genannten falschen Freunde und die daraus resultierenden Missverständnisse", sagt van der Linden. Bestes Beispiel sei das Wort "bellen". "Auf Deutsch das Wau-wau vom Hund, in den Niederlanden heißt es anrufen."

(RP)
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