Kleve Ein Einbruchs-Opfer erzählt

Kleve · Die RP-Berichterstattung über die Diebstahlsserie in Kleve hat mit Willi Liffers auch einen Betroffenen aufmerksam gemacht. Der RP berichtet der Frisör von den menschlichen Folgen des nächtlichen Diebstahls.

Es ist ein Schreck für Willi Liffers als er Donnerstagmorgen die Jalousien hochzieht und sein Blick auf die offene Hintertür seines Frisörladens fällt. Sein erster Anruf gilt seiner Geschäftspartnerin Monika van Loosen, damit diese nicht unvorbereitet auf die Einbrecher stieß, der zweite ist dann der Polizeinotruf 110. Die Beamten stellten fest, das Liffers ein weiteres Opfer in der Reihe von Einbrüchen ist, die momentan die Stadt Kleve durchzieht. Nach dem Bericht in der RP entschließt sich der Frisör darauf aufmerksam zu machen was ein Einbruch für die Betroffenen bedeutet.

Nicht der einzige Einbruch

Dass das Geschäft in der Nacht nicht das einzige Opfer der Diebe war, ist für den Frisörmeister nur ein schwacher Trost. Die Spurensicherung habe die gleichen Fußabdrücke wie vor dem Geschäft zuvor schon vor der Kochlöffelfiliale an der Großen Straße festgestellt, erzählt Liffers. Doch um den materiellen Schaden an der aufgehebelten Hintertür geht es ihm ebenso wenig wie um die gestohlene Kasse mit rund 250 Euro. "Da hängt ein ganzer Rattenschwanz dran", so Willi Liffers.

Für ihn kommen da Erinnerungen an seinen Vater hoch. Vor fast 19 Jahren war das Geschäft schon einmal überfallen worden. Den damaligen Eigentümer Theodor Liffers schockte das Erlebnis — zwei Tage später starb er. Diese Erinnerungen begleiten Sohn Willi den ganzen Tag — das Geschäft machen er und Monika van Loosen am Donnerstag dennoch auf. Und der Rattenschwanz des Einbruchs geht noch weiter: "Wir hatten gar nicht gemerkt, dass die Heizung und teilweise der Strom gar nicht funktionierten", erklärt Liffers.

Am Vormittag wird es empfindlich kalt in dem Geschäft. Gerade für Kunden mit feuchten oder gefärbten Haaren nicht vorteilhaft. Glücklicherweise funktionieren die Haartrockengeräte noch — mit diesen heizen sie den Haarsalon notdürftig auf. Ursache für die Ausfälle ist ein Defekt im Stromkreislauf. Dadurch verursacht, dass die Einbrecher die Kasse samt Stecker rausgezogen haben und dabei gleich noch ein Stück Steckdose aus der Halterung. Was die Diebe mit der Registrierkasse wollen, die bereits einige Jahre alt ist, weiß Liffers nicht. Die Versicherung ersetzt nur den momentanen Wert.

Warum ausgerechnet in dieser Nacht eingebrochen wurde, wissen beide Geschäftsinhaber nicht: "Normaler Weise ist in dieser Kasse nie Geld." Nur dieses eine Mal, blieben die 250 Euro drin. "Das sind wir selbst schuld." Für das große Verständnis, dass die Kunden ihnen in der Situation entgegen gebracht haben, sind Liffers und van Loosen sehr dankbar.

Mehr unter www.rp-online.de/kleve

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort