Kleve Ein Europäer erster Klasse

Kleve · Walter Haas wurde gestern im Kolpinghaus mit dem Karl-und-Maria-Kisters-Preis geehrt.

 Walter Haas (3. v. l.) mit dem Kolpingsvorstand und dem Preisgericht. Dr. Wiel Lenders (r.) hielt die Laudatio.

Walter Haas (3. v. l.) mit dem Kolpingsvorstand und dem Preisgericht. Dr. Wiel Lenders (r.) hielt die Laudatio.

Foto: Gottfried Evers

Zum Kolpinggedenktag mit der Verleihung des Karl-und-Maria-Kisters-Preises waren 160 Mitglieder der Kolpingsfamilie Kleve gekommen. Nach einer Eucharistiefeier in der Stiftskirche, zelebriert von Propst Johannes Mecking mit der Predigt des Kolpingpräses Michael Rübo, konnte der Vorsitzende Norbert Maas mit einem Zitat des selig gesprochenen Adolf Kolping das Frühstück im Kolpinghaus eröffnen. Er verlas einen Gruß des Diözesanverbandes und war stolz, 43 neue Mitglieder in der Kolpingsfamilie Kleve aufnehmen zu können, so dass nunmehr 580 Personen dem Werk angehören.

Präses Michael Rübo segnete die Abzeichen, die den neuen Mitgliedern angesteckt wurden. Ein Film führte in die Verleihung des Karl-und-Maria-Kisters-Preises ein, mit dem nunmehr zum 12. Mal eine Persönlichkeit geehrt wurde. Den diesjährigen Preis, der mit 1000 Euro dotiert ist, verliehen die Kolpingsfamilie Kleve und der Verein Kolpinghaus an Walter Haas, "einen Europäer erster Klasse", wie der Vorsitzende Norbert Maas betonte. Die Laudatio hielt der Direktor des Nationalen Befreiungsmuseums 1944-1945 in Groesbeek, Dr. Wiel Lenders. Haas sei seit 2000 einer der Brückenbauer aus Kleve für das Museum gewesen. Schon bald wurde der Geehrte Museumsführer. "Du hast uns großartig geholfen, die richtigen Themen der deutschen Geschichte im Zweiten Weltkrieg zu finden."

Als engagierter Christ habe er beispielsweise die Geschichte von Karl Leisner in das Museum gebracht. "Du warst auch der Mann, der sich um die Annäherung zwischen Deutschland und den Niederlanden kümmerte", sagte der Museumsdirektor. Auch das Thema Europa habe dem Klever Kolpingbruder sehr am Herzen gelegen. "Walter ging und geht es immer um die Menschlichkeit, die Freiheitsbotschaft und das grenzüberschreitende Miteinander", lobte der Laudator den Geehrten.

Enger Nationalismus bremse die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung und führe zur Kleingeistigkeit, sei der Standpunkt von Walter Haas. "Deshalb brauchen wir visionäre politische und wirtschaftliche Bürger, die für Freiheit, Respekt und Toleranz Verantwortung übernehmen", sagte Dr. Wiel Lenders.

Kleves stellvertretender Bürgermeister Joachim Schmidt hob die Strahlkraft des Preises für die Stadt Kleve hervor und unterstrich die aktuelle Bedeutung, "denn Krieg und Vertreibung sind auch bei uns angekommen." Der Sohn des Preisträgers, Johannes Haas, dankte im Namen seines Vaters für die Auszeichnung.

(RP)
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