Bedburg-Hau Ein Jahrtausend Hauer Geschichte auf 60 Seiten

Bedburg-Hau · Den Bogen vom 11. bis zum 21. Jahrhundert spannt der neueste Geschichtsbrief Bedburg-Hau. In der nunmehr 11. Ausgabe findet sich auf 60 Seiten wieder viel Wissenswertes über die Historie der Gemeinde.

 Der 11. Geschichtsbrief ist für zwei Euro im Rathaus erhältlich.

Der 11. Geschichtsbrief ist für zwei Euro im Rathaus erhältlich.

Foto: Repro

Der Geschichtsbrief beginnt mit einem Abriss über die vielfältigen Aktivitäten des Vereins. Danach beschäftigt sich der Autor Josef Jörissen mit der Kapelle in Hasselt. Die Bauernschaft Hasselt, so erfährt der Leser, war schon im 11. Jahrhundert stärker besiedelt als das Dorf Qualburg. Anfang des 13. Jahrhunderts, so Jörissen, wird die Kapelle erstmals erwähnt. Im Lauf der Jahrhunderte erfuhr sie eine wechselnde Nutzung, heute dient sie als Trauerkapelle.

"Vor 150 Jahren - ein Feldpostbrief aus dem Krieg 1866" ist ein gemeinsamer Beitrag von Gemeindearchivar Johannes Stinner und Peter Thomas, ein langjähriger ehrenamtlicher Helfer des Geschichtsvereins im Gemeindearchiv, überschrieben. Den Brief schrieb Soldat Johann Tripp im Jahr 1866 aus dem Feld an seine Eltern in Schneppenbaum. Die Übertragung des Briefs aus altdeutscher Schrift erfolgte buchstabengetreu.

Dass nicht nur in Wissel, sondern auch in Till Tabak angebaut wurde, ist auch nicht jedem bekannt. Peter Thomas erzählt im Brief die Geschichte der letzten Tabakpflanzer im Amt Till. Ria Valentin erinnert sich - sehr persönlich - an die Nachkriegszeit und ihre Schulzeit. Weitere Artikel befassen sich mit dem "Kriegsjahr 1916 in der Chronik der Schule Hau" und mit der "Einholung des neuen Pfarrers Gerhard Terwelp in Qualburg". Franz Müller erzählt "Geschichten am Wegesrand". Zwei Mundart-Beiträge von Leni Schooltink und Josef Jörissen runden die Ausgabe ab.

Der Geschichtsverein Bedburg-Hau gründete sich 1998, im Vorfeld der 200-Jahr-Feier der Gemeinde. "Im Lauf der Zeit wurde vielfach der Wunsch an den Vorstand geäußert, einen Geschichtsbrief herauszugeben", sagt der Vereinsvorsitzende Norbert Pies. Das Projekt erfreut sich steigender Wertschätzung. "Das Interesse an Heimatgeschichte wächst. Man will wissen, wo man Zuhause ist", sagt Pies. Deswegen kennt der Geschichtsverein mit seinen derzeit 80 Mitgliedern auch keinen Nachwuchsmangel. Jeder, der mag, kann einen Beitrag zum Geschichtsbrief schreiben.

Der 11. Geschichtsbrief Bedburg-Hau erscheint in einer Auflage von 300 Stück. Er kostet zwei Euro und ist erhältlich im Rathaus. Auswärtige können ihn auch per Post zugeschickt bekommen. Kontakt: Norbert Pies, Vorsitzender des Geschichtsvereins, Telefon 02821 6315, E-Mail vorsitzender@gv-bedburg-hau.de.

(RP)
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