Kreis Kleve Ein ökologisches Jahr im Klimahaus

Kreis Kleve · Zwei Stellen für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) an der Hochschule Rhein-Waal ab August für Schulabgänger. Das FÖJ gilt als ein Bildungs- und Orientierungsjahr für Jugendliche noch ohne Berufsausbildung oder Studium.

 Prof. Jens Gebauer hofft, bald die ersten Freiwilligen eines ökologischen Jahres im Klimahaus begrüßen zu können.

Prof. Jens Gebauer hofft, bald die ersten Freiwilligen eines ökologischen Jahres im Klimahaus begrüßen zu können.

Foto: eve

Die Hochschule Rhein-Waal bietet zwei Plätze für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) mitten zwischen Palmen und Bananenstauden, Kartoffeln und Erdbeeren und alten Apfelsorten. Das Klimahaus als die "Grüne Begegnungsstätte" der Hochschule soll ab 1. August Mittelpunkt für die beiden FÖJ-Plätze an der Fakultät Life Sciences sein, auf die sich Schulabgänger mit und ohne Abitur bewerben können.

Das FÖJ wurde mit dem Ziel eingerichtet, das Verantwortungsbewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit Natur und Umwelt zu stärken sowie das Umweltbewusstsein zu entwickeln, um ein kompetentes Handeln für Natur und Umwelt zu fördern, erklärt das Landesjugendamt die Hintergründe. Die passen bestens zu den Inhalten der Studiengänge rund um das Klimahaus - wie beispielsweise Nachhaltige Landwirtschaft.

"Die beiden, die diese Stelle antreten, werden ein spannendes Jahr erleben", verspricht Professor Jens Gebauer von der Hochschule Rhein-Waal. Schließlich werde jetzt auf 1400 Quadratmetern die Anlage des Obstlehrpfades eingerichtet und der Lehrgarten angelegt. An diesen Arbeiten werden natürlich auch die beiden FÖJ-ler beteiligt werden, verspricht der Leiter des Klimahauses.

Professor Florian Wichern, der Ansprechpartner für die künftigen FÖJ-ler an der Hochschule sein wird, listet die Bereiche auf, bei denen die Freiwilligen eingesetzt werden: Da ist zunächst die gärtnerische Mitarbeit im Klimahaus und in den Lehr- und Schaugärten. "Es geht um die Anlage und Erneuerung von Pflanzungen im Klimahaus und den Außenanlagen, aber ebenso um die Vermehrung von Pflanzen und die Saatgutgewinnung, insbesondere bei alten und gefährdeten Nutz- und Wildpflanzen", sagt Florian Wichern.

Ein anderer Punkt ist die Mitarbeit in der Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Da geht es beispielsweise um die Planung und Organisation von Veranstaltungen mit Themen wie "Fairer Handel" oder "Bananenanbau", erklärt Wichern. Hinzu kommen die Vorbereitung für Praktika und Übungen in den Studiengängen. Dabei werden die FÖJ-ler auch bei Laborversuchen und Analysen sowie bei Freilandmessungen eingesetzt.

Zur Arbeit gehört auch die Pflege der Internetseite für das Klimahaus, die allerdings noch aufgebaut werden muss. "Als besondere Voraussetzungen sollten die beiden Bewerber vor allem mitbringen: Interesse an der Arbeit mit Pflanzen und in der Natur sowie die Freude an der Arbeit mit Jugendlichen und Kindern", sagt Wichern.

Das FÖJ soll aber auch der Orientierung für die eigene Zukunft dienen. Für den Abiturienten steht dabei wohl vor allem der Blick auf ein mögliches Studium im Zentrum. Er lernt Biologie, Landwirtschaft und Chemie kennen, erfährt einiges über die Vermarktung landwirtschaftlicher Güter - so wie es die ganze Palette der entsprechenden Studiengänge vorgibt, die der FÖJ-ler hier hautnah erleben kann. "Wir denken aber nicht nur an künftige Studenten: Wir zeigen auch Ausbildungsmöglichkeiten im grünen Bereich auf", sagt Gebauer. Beispielsweise als Gärtner und Landschaftsbauer. Oder aber als Labor-Assistent, so der Professor.

Das FÖJ ist an der Hochschule ohne Übernachtungsmöglichkeit angelegt, Essen gibt's wie für die Studenten günstig in der Mensa. Weitere Informationen zu dem FÖJ erteilt Prof. Dr. Florian Wichern unter Tel 02821 80673234 oder per E-Mail an florian.wichern@hochschule-rhein-waal.de.

(RP)
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