Kommentar Ein viel zu langer Weg

Was von dem Verfahren gegen die ehemaligen Verantwortlichen des 1. FC Kleve bleibt, ist vor allem eins: die Dauer. Die Mühlen der Justiz mahlen langsam, aber in dem Fall ist langsam eine wohlwollende Beschreibung für den Ablauf. Im August 2008 tauchten die Steuerfahnder auf der Geschäftsstelle des Vereins sowie in den Privathaushalten der Beschuldigten auf und nahmen alles mit, wo irgendwo 1. FC draufstand. 2013 wurde Anklage erhoben, zwei Jahre später scheint der Vorgang endlich ein Fall fürs Archiv zu werden. Juristen, die als Fachanwalt gelten, bewerten den Verfahrensverlauf als langwierig und vor allem nervig. Selbst Fälle vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte dürften nicht länger dauern.

Die Ungewissheit und Sorge um die Existenz war für die Angeklagten täglich präsent. Ein paar Jahre schneller hätte es auch deshalb gern sein dürfen.

Zugutehalten muss man den Fußballfunktionären zudem nach wie vor: Auch wenn zweifellos gegen Gesetze verstoßen wurde. Man hat mit den Geldern nie den eigenen Kontostand aufpoliert. Dennoch gibt's jetzt die Quittung.

(RP)
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