Kleve Einbruchserie in Kleve

Kleve · In der Klever Oberstadt und in Materborn häufen sich die Einbrüche in Häuser und Wohnungen vor allem in den frühen Abendstunden. Dabei machen die Täter in den meisten Fällen Lärm, weil sie die Fensterscheiben zerstören.

Kleve: Einbruchserie in Kleve
Foto: Jenny Möllmann

Weit über 20 Einbrüche oder Einbruchsversuche in den vergangenen zwei Wochen, allein gestern meldete unsere Zeitung wieder drei Einbrüche in Klever Häuser. Dabei gehen die Täter inzwischen mit brachialer Gewalt vor. Waren es bis jetzt überwiegend aufgehebelte Türen oder Fenster, die durch bessere Beschläge auch besser geschützt werden könnten, so scheint es, dass die Täter gleich einen schweren Stein durch die Scheibe werfen.

Dabei lassen sich der oder die Täter nicht von dem Knall der zersplitternden Thermopane-Scheibe oder dem lauten Klirren der Glasscheiben abschrecken. Doch selbst wenn die Beute nur gering ist, ist der Schaden enorm — vor allem durch die Verunsicherung nicht nur der direkt betroffenen Bürger und den Schock der Menschen über das Eindringen und Zerstören ihrer Privatsphäre.

Deutliche Zunahme

"Wir registrieren tatsächlich eine Zunahme der Einbrüche, konnten jetzt ja auch zwei Täter festnehmen", sagt Kreis Kleves Polizeisprecher Heinz van Baal. Er räumte gestern allerdings ein, dass es sich bei den Dienstag durch aufmerksame Zeugen vertriebenen Tätern auf der Merowinger und der Waldstraße um Einzeltäter gehandelt habe. "Es kann sogar sein, dass mehrere Personen unabhängig voneinander unterwegs sind", sagt van Baal. Die Einbrüche konzentrieren sich auf den Bereich Materborn und Klever Oberstadt. Seine Kollegen seien an den Fällen dran, unterstreicht der Polizeisprecher. Details könne er aber aus "ermittlungstaktischen Gründen" nicht bekannt geben.

Der oder die Täter gehen hauptsächlich am späten Nachmittag oder frühen Abend auf ihren Beutezug. "Wenn dann das Haus dunkel ist, gehen sie davon aus, dass dort keine Person ist", sagt er. Nach dem vergeblichen Versuch, Tür oder Fenster aufzuhebeln, werde eine Scheibe eingeworfen, um über eine Terrassentür oder ein Fenster ins Haus einzusteigen. Oft seien das Fenster oder Türen an der Rückseite der Gebäude oder an Stellen, die keinen Einblick von der Straße oder der Nachbarschaft gewähren.

Aufmerksame Nachbarn

Van Baal rät dringend, bei verdächtigen Geräuschen sofort die Polizei zu rufen. "Egal zu welcher Zeit. Man soll sich auch nicht die Frage stellen: Darf ich dafür die Polizei anrufen? Wir sind dazu da — selbst wenn es nur etwas Harmloses war", sagt der Polizeisprecher. Die Beamten rücken gerne aus, zeigen Präsenz. "Man muss die Scheu ablegen, anzurufen", sagt van Baal.

Der beste Schutz seien aufmerksame Nachbarn. Wenn man einen Einbrecher sieht, soll man sofort die Polizei rufen, den Mann aber nicht ansprechen und nicht an den Tatort gehen. "Beobachten Sie ihn genau, merken Sie sich, wie der Mann aussieht, wo er hingeht, welche Richtung er einschlägt", sagt der Polizeisprecher.

(RP)
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