Eine Lösung in Sicht

Kleve · Die Volkshochschule nach Wilhelm Frede zu benennen ist ein ein guter Vorschlag. Das würde alle Bürger der Stadt an einen Mann erinnern, der den Mut hatte, sich nicht dem Nazi-Regime zu unterwerfen. Es ist ein guter Vorschlag, weil er zeigt, dass die Menschen in der Stadt zu den nur wenigen Frauen und Männern stehen, die es wagten, sich aufzulehnen. Wissend, dass das lebengefährlich ist. Für diese Frauen und Männer steht in Kleve Fredes Handeln aus Zivilcourage beispielhaft.

Und es ist vor allem deshalb ein guter Vorschlag, weil mit einer solchen Namengebung ein Schlussstrich unter eine Debatte gezogen werden kann, bevor diese Debatte an einen Punkt kommt, der nur noch Beschädigte hinterlässt: Die Gesamtschule 1 hat sich in dieser Diskussion kein Ruhmesblatt ausgestellt und sollte darauf hoffen, dass mit einer Lösung des Problems bald vergessen ist, dass sie diesen Namen nicht tragen möchte. Der Rat würde sich kein Ruhmesblatt ausstellen, würde er die Schule zwingen, des Ermordeten mit ihrem Namen zu gedenken. Gedenken kann man nicht erzwingen. Erst recht kein Ruhmesblatt stellen sich die aus, die an der Reputation eines Mannes kratzen, den die Nazis wegen seines Handelns umgebracht haben. Es sollte aber ein breiter Konsens herrschen, falls die VHS den Namen Frede bekommen sollte.

IhreMeinungzumThema?SchreibenSieunseremAutorunterMatthias.Grass@Rheinische-Post.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort