Kleve "Elfen" wiesen Kunden den Weg
Kleve · Zauberhaft im Sinne von besinnlich war's vielleicht nicht gerade, aber beste Stimmung herrschte beim "Zauberhaften Advent" in Kleve unbedingt. Die Kunden - gerade auch aus dem Nachbarland - strömten herbei und ließen Geld da.
Der Handel hält sich traditionell mit allzu deutlichen Aussagen zurück, aber zufrieden waren die meisten Geschäftsleute wohl mit den Umsätzen am zweiten Adventswochenende. Bei bestem Winterwetter - kalt, aber trocken - lockte das umfassende Angebot zahlreiche Menschen in die Kreisstadt. In den meisten Schaufenstern prangten Rabatt-Schilder oder Hinweise auf einen vorgezogenen Schlussverkauf. 20, 30 Prozent erwarteten die Kunden, von denen wieder sehr viele aus den Niederlanden kamen, (meist erfolgreich) nachgelassen zu bekommen.
Für alle Fälle hatte sich das City Netzwerk ein paar Extras ausgedacht, um die Kauflust zu fördern. So zog gestern, am verkaufsoffenen Sonntag, der kleine Elfendichter "Finn Feder" auf seinem fast drei Meter hohen weißen Hirschen durch die Fußgängerzone - Elfe "Mervi" zeigte den beiden den Weg. Wer den Nikolaus treffen wollte, musste allerdings die Innenstadt verlassen und Richtung Forstgarten marschieren oder fahren, denn nur dort begrüßte der Kinderfreund Kleine und Große.
Mit der Entscheidung, den Weihnachtsmarkt einmal mehr im Forstgarten stattfinden zu lassen, zeigten sich gegenüber der RP viele Händler unzufrieden. Zwar liefen die Geschäfte dennoch gut, alles Schöne in der City zu komprimieren wäre aber besser, findet etwa Jürgen Vrede. Nichtsdestotrotz freut sich der Fachmann für junge Mode auf einen "super Monat", denn vom ersten Advent bis Weihnachten ist es diesmal eine lange Zeitspanne (vierter Advent bereits am 18. Dezember). "Das veränderte Einkaufsverhalten, der Internethandel und andere Gründe führen dazu, dass wir heute in allen Städten etwa 20 Prozent weniger Kunden haben als früher", sagt Vrede und setzte gestern auf laute Partymusik, Leckereien und Glühwein im Geschäft.
Bei "Wäsche & Mehr" bedauerten die Damen ebenfalls, dass der Weihnachtsmarkt so weit weg sei. Die Samstage seien recht gut gewesen, wie sich der Sonntag entwickeln würde, wagten sie noch nicht abzuschätzen. Nina Kiesow, Geschäftsführerin des gleichnamigen Ledergeschäfts, berichtete, dass auch ihre Kunden gerne den Einkaufs- mit dem Marktbummel verbinden würden. Vielleicht könnte man den Markt künftig zweiteilen, also zumindest ein paar nette Buden in die Große Straße holen? Klar, dass es in ihrem Laden Plätzchen und Heißgetränke gab, um das vorweihnachtliche Flair zumindest drinnen anzubieten. Tatsächlich strömten Männer und Frauen auf der Suche nach wertigen Geschenken nur so in den Laden.
Im Kaufhof lockte insbesondere die Kinderabteilung, in der es 20 Prozent auf Playmobil, aber auch auf sämtliche Kinderkleidung gab. Der Einpack-Service war sehr gefragt, schließlich wird erfahrungsgemäß kurz vor dem Fest die zeit knapp - oder das Papier. Der Duft aus der Kosmetikabteilung zog bis vor die Tür, ebenso war's bei den Parfümerien, die ebenfalls ordentliche Rabatte boten. Duft und exklusive Cremes oder Badezusätze gehen immer, offenbar nicht nur als Verlegenheitsgeschenk in letzter Minute.
Bei Mensing geht die deutsch-niederländische Kundschaft fleißig ein und aus; "ganz okay" findet den Erfolg des zweiten Adventwochenendes die stellvertretende Store-Leiterin Linda van Wickeren. In der "Mode-Erlebniswelt" an der Kavarinerstraße sehen sich auch die Niederländer gerne bei den hochpreisigeren Labels um, während der Jeans-Bereich die jüngeren Frauen anzieht. Auch fürs kommende Wochenende ist wieder einiges Extra-Programm in Kleve geplant, unter anderem spielt die "Saxophonfrau".
