Kleve Engagiert fürs Ehrenamt

Kleve · Theo Knips und Lex Hogenbosch beraten im Freiwilligenzentrum an der Hoffmannallee in Kleve Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Das tun sie – natürlich ebenfalls – ehrenamtlich.

Einmal in der Woche kommen Theo Knips und Lex Hogenbosch zum Freiwilligenzentrum an der Hoffmannallee in Kleve. Manchmal auch öfter – nämlich immer dann, wenn sich Leute angemeldet haben, die ein Beratungsgespräch wünschen. Knips und Hogenbosch versuchen im Gespräch herauszufinden, welche ehrenamtliche Aufgabe dem potentiellen Freiwilligen besonders viel Freude machen könnte – und stellen dann den Kontakt zwischen Organisation und Freiwilligem her. „Viele wissen nicht, an wen sie sich wenden können“, erklärt Theo Knips (71). „Wir geben Anregungen und beraten auch die Organisationen, die mit Freiwilligen arbeiten möchten.“ Dabei sind die beiden Männer selbst ehrenamtlich im Freiwilligenzentrum engagiert, neben Norbert Gerding, der auch Beratungsgespräche durchführt.

„Als ich in den Ruhestand ging, wollte ich einen Teil meiner Freizeit sinnvoll nutzen“, erinnert sich Theo Knips an den Beginn seiner Tätigkeit im Freiwilligenzentrum. Seit 2004 besteht das Freiwilligenzentrum Kleverland nun, wird durch die Caritas mit organisiert. Auch der gebürtige Niederländer Lex Hogenbosch (61), der heute in Kleve lebt, fand den Weg zur Caritas. „Als ich hierher zog, war für mich klar, dass ich mich ehrenamtlich engagieren möchte“, sagt er. „In den Niederlanden ist das ganz normal und die Organisation auch oft leichter als hier in Deutschland.“ Für ihn sei es daher selbstverständlich gewesen, nach einer geeigneten Freiwilligentätigkeit Ausschau zu halten.

Große Freude

Die Arbeit im Freiwilligenzentrum macht beiden Ehrenamtlern große Freude. Der Kontakt zu den Menschen, die Planung und Organisation von Infoständen bei öffentlichen Veranstaltungen, die Werbung für das Freiwilligenzentrum und vor allem das gute Gefühl, einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten – all das macht für sie die ehrenamtliche Aufgabe wertvoll. „Es hat keinen Sinn, immer nur zu klagen, dass nichts passiert, dass sich nichts in unserer Gesellschaft ändert“, sagt Theo Knips bestimmt. „Man muss selbst etwas tun, selbst aktiv werden. Damit leiste ich meinen Teil als Bürger, denn wir selbst tragen ja die Gesellschaft.“ Knips und Hogenbosch wissen, dass auch die Freiwilligenarbeit eine Gratwanderung sein kann. Dann nämlich, wenn die Mitarbeiter der Organisationen, in die Freiwillige vermittelt werden sollen, skeptisch gegenüber Ehrenamtlichen sind.

„Mit den Freiwilligen sollen aber keine Arbeitsplätze ersetzt, sondern nur ergänzt werden“, erklärt Theo Knips. Da muss auch das Misstrauen der Mitarbeiter erst einmal in Vertrauen verwandelt werden. Damit ehrenamtlicher Helfer und Organisation passgenau zueinander finden, sind die Beratungsgespräche im Freiwilligenzentrum hilfreiche Grundlage. „Beide Seiten sollen zufrieden sein“, sagt Theo Knips.

Darum kümmert er sich gern.

(RP)
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