Kleve Engagierte Ärztin geehrt

Kleve · Dr. Elke Kleuren-Schryvers, die sich seit Jahren unermüdlich mit ihrem Verein „Aktion pro Humanität“ für das westafrikanische Land Benin einsetzt, wurde gestern Abend mit der Johanna-Sebus-Medaille ausgezeichnet.

Stehend feierten die zahlreichen Gäste gestern Abend in der Klever Stadthalle Dr. Elke Kleuren-Schryvers, die für ihr langjähriges Engagement im Rahmen der „Aktion pro Humanität“ mit der Johanna-Sebus-Medaille ausgezeichnet wurde. Nicht enden wollte der Applaus für „das Kellener Mädchen“, die engagierte Ärztin, die 1994 gemeinsam mit ihrem Ehemann Herbert Schryvers den gemeinnützigen Verein gründete und sich seitdem für das westafrikanische Land Benin und nun auch für das Nachbarland Niger einsetzt.

Identität in Afrika

Die Johanna-Sebus-Medaille wird gemeinsam vom Heimatverein Arenacum Rindern, dem Heimatverein „Zur Spoy“ Brienen-Waldhausen, dem Klevischen Verein für Kultur und Geschichte/Freunde der Schwanenburg und Bürgermeister Theo Brauer vergeben. Heinz Scholten, Vorsitzender des Gremiums Johanna-Sebus-Medaille, hob die Vorbildfunktion einer „Ärztin, die in Afrika ihre berufliche Identität gefunden hat“, hervor. Prof. Dr. Reiner Körfer, ärztlicher Direktor des Herzzentrums Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen und Kuratoriumsmitglied des Vereins, stellte in seiner Laudatio die Arbeit Kleuren-Schryvers hervor: „Mit großem persönlichem Ehrgeiz haben Sie sich den bedrohtesten Ländern der Welt angenommen. Wie Johanna Sebus gehen Sie unbeirrt Ihren Weg.“ Gleichzeitig appellierte Körfer an die Industrieländer, ihre Verantwortung für die Entwicklungsländer zu übernehmen und alles medizinisch Mögliche zu tun, um die Völker zu erhalten. Körfer dankte der Ärztin für ihr Engagement „für Menschen, die die Welt manchmal vergessen zu haben scheint“.

Bürgermeister Theo Brauer übergab die Johanna-Sebus-Medaille einer „Medizinerin aus Leidenschaft mit großem Herzen für Hilfsbedürftige“. Dr. Elke Kleuren-Schryvers zeigte sich ergriffen: „Ich sage in Demut Danke dafür, dass unser Afrika-Engagement etwas Bewegendes geworden ist.“ Sie spreche nicht für sich, sondern nehme die Auszeichnung stellvertretend für alle im Verein engagierten Mitarbeiter und für die Menschen in Afrika entgegen. Gleichzeitig dankte sie auch ihren Patienten in Kervenheim und ihren Arztkollegen, die ihr den Spielraum ermöglichten, immer wieder nach Afrika zu reisen und dort Hilfe direkt vor Ort zu leisten. Kleuren-Schryvers appellierte an die Gäste, nicht müde zu werden, sich für den „Patienten Afrika“ einzusetzen. „Wir haben alle Mittel in der Hand. Doch nicht die Mittel sind entscheidend, sondern der Wille!“ Afrika sei auf dem Weg in eine bessere Zukunft: „Dort wird nicht nur gestorben, sondern auch gelebt!“ Wie fröhlich und ausgelassen dieses lebendige Afrika sein kann, zeigte Angelina Akpovo, Sängerin aus Benin, gemeinsam mit ihrer Band, und forderte Kleuren-Schryvers zu einem kleinen Tanz auf.

(RP)
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