Kalkar Erste Ausbildungsmesse im Schulzentrum Kalkar

Kalkar · Darauf haben Schüler und Eltern offenbar ungeduldig gewartet: Brechend voll war es, als sich die Türen zum ersten Kalkarer Berufsinformationstag öffneten. Zahlreiche Beratungen kamen gut an.

 Notfallsanitäter werden? Auch das ist eine von vielen beruflichen Optionen für junge Leute aus der Region.

Notfallsanitäter werden? Auch das ist eine von vielen beruflichen Optionen für junge Leute aus der Region.

Foto: Markus van Offern

Von den Neuntklässlern der Realschule und auswärtiger Hauptschulen bis zu den angehenden Abiturienten waren Schüler verschiedener Jahrgangsstufen zur ersten Berufsbildungsbörse im Kalkarer Schulzentrum gekommen. Stadt Kalkar, Wirtschaftsförderung und Schulen hatten die Veranstaltung gemeinsam geplant und freuten sich entsprechend darüber, dass sie sehr gut angenommen wurde. Die Erfahrungen von Praktikern nutzen und auch eher unbekannte Ausbildungsberufe oder Studienmöglichkeiten in den Blick nehmen - darum ging es. Rund 40 Anbieter, allesamt Firmen aus der Region oder (Fach-) Hochschulen in erreichbarer Nähe, präsentierten sich den Jugendlichen. Auch diverse Mütter oder Väter nutzen die Chance, sich über die beruflichen Möglichkeiten ihres Nachwuchses zu informieren.

Was bestimmt eine spannende Sache ist und für viele seit Jahrzehnten das erste Mal sein dürfte, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Gestern noch Vokabeln abgehört und das Schulbrot geschmiert - bald schon sind Sohn und Tochter Student oder Arbeitnehmer. Entsprechend aufmerksam hörten die Eltern zu, ihre leicht verunsicherten Kinder hielten sich meist etwas am Rande. Ganz viele kamen aber natürlich auch alleine, mit Freunden oder gleich der ganzen Klasse. Und hatten dabei hörbar sogar einigen Spaß.

Gut kam an, dass es nicht nur Personalchefs oder altgediente Praktiker waren, die den jungen Leuten Wichtiges berichteten, sondern häufig auch Auszubildende, die sich in ihrem Betrieb und in der Branche schon recht gut auskennen und wissen, was andere Jugendliche interessiert. Birthe Küster zum Beispiel, die bei Jobst in Emmerich lernt und dort mit Kompressionstrümpfen und Bandagen zu tun hat. "Klar, das klingt für junge Leute erstmal nicht so prickelnd, aber wir alle werden älter, und viele benötigen irgendwann mal Medizinprodukte." Abgesehen von der Produktion gibt es bei Jobst natürlich auch kaufmännische Berufe.

Eine ganz andere Branche vertrat Johannes Fehlemann von Völkers aus Kalkar. Tief- und Hochbau, dazu der Baustoffhandel - die 65 Mitarbeiter des Unternehmens sind im Kreis Kleve auf vielen Baustellen zu sehen. Lernen kann man bei den Kalkarern viel; auch Hauptschüler können sich bewerben und etwa den krisenfesten Beruf des Straßenbauers ergreifen. Eine Sackgasse muss dies nicht sein: Man kann Polier oder Meister werden, und über ein Fachstudium ist es fleißigen Leuten auch möglich, es zum Bauingenieur zu bringen.

Shampoos und Conditioner mixen, das dürfte manches Mädchen attraktiv finden. Hofft jedenfalls die Emmericher Firma Kao, die ihren Stand auf der Ausbildungsmesse mit diversen Fläschchen schmückte. Chemielaborant werden, Elektrotechniker oder Industriekauffrau - alles bei KAO möglich.

Wieder etwas ganz anderes: der Polizeidienst. Laut Rüdiger Reusch von der Abteilung Personalwerbung wird grundsätzlich nur noch in den gehobenen Dienst eingestellt, wer ein Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung voraussetzt. "Das Studium hat aber viele Praxisbestandteile." Nachwuchs wird dringend gesucht.

Ebenso bei den Banken und Sparkassen, die, meint Melissa Bulting, Ausbildungsleiterin bei der Volksbank Kleverland, noch immer einen guten Ruf als Ausbildungsstätte hätten. Wer rechnen kann, ein angenehmes Wesen hat und kein Problem damit, sich nett anzuziehen, sollte eine Bewerbung ruhig erwägen. Es gibt so viele Möglichkeiten.

(RP)
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