Bebauung in der Unterstadt Erste Ideen für den Minoritenplatz in Kleve

Kleve · CDU und Grüne haben jeweils Eckpunkte-Papiere für die künftige Bebauung in der Unterstadt von Kleve vorgelegt. Bürgermeisterin Sonja Northing lädt die Fraktionen Ende April zur Diskussion über den Minoritenplatz ein.

 So groß ist die Fläche nicht zwischen Rathaus und Volksbank, die im Volksmund Minoritenplatz heißt und wohl bald bebaut werden soll.

So groß ist die Fläche nicht zwischen Rathaus und Volksbank, die im Volksmund Minoritenplatz heißt und wohl bald bebaut werden soll.

Foto: Peter Graupner

Die Vorstellungen über die Bebauung des Minoritenplatzes geht in die konkrete Phase. Die Klever Ratsmehrheit aus Christdemokraten und Grünen wird sich nochmals zusammensetzen und ihre Eckpunktepapiere aufeinander abstimmen. Auch soll sich ein stadtbekannter Investor bereits Gedanken über eine mögliche Umsetzung gemacht haben. Die Klever Grünen pochen darauf, als erste Partei im Rat ein Eckpunktepapier vorgelegt zu haben: "Die anderen Parteien haben sich noch nicht positioniert. Ohne eine Bau- und Nutzungsidee können die Eckpunkte nur ein Rahmenplan allgemeiner Natur sein, aber aufgrund der Vorgeschichte sind sie für die weitere Planung wichtig", sagt Meyer-Wilmes.

"Ende April werden sich die Ratsmitglieder auf Einladung der Bürgermeisterin dem Minoritenplatz widmen", sagt Grünen-Fraktionschefin Dr. Hedwig Meyer Wilmes. Die Grünen-Politikerin schränkt aber sofort ein: "Ich finde es wichtig, dass erst einmal die Politik Position bezieht, damit dies nicht erst wieder im laufenden Planungsverfahren passiert, wie bei Sontowski", warnt die Grünen-Chefin. Auch will sie die Bürger möglichst früh informieren, um diese "von Beginn an im Entscheidungsprozess" mitzunehmen, so Meyer-Wilmes. Das wollen auch die Christdemokarten. Sie fordern: "Der Bürger soll ganz früh eingebunden werden. Wir haben schließlich aus dem Desaster um Sontowski gelernt", so CDU-Fraktionschef Wolfgang Gebing.

Gebing und seine Partei haben wie die Grünen ein Eckpunktepapier aufgestellt. Allerdings will die CDU sich nicht jetzt schon in architektonische Details verbeißen: "Wir sind keine Architekten, wir wollen auch keine Denkverbote - entscheidend ist die architektonische Qualität", sagt Gebing. Eine Qualität, wie sie beispielsweise die Düsseldorfer Architekten Hentrich Petschnigg & Partner beim Bau des Spoypalais' des Investors Willi Verhuven an den Tag legten oder die Hamburger nps tchoban voss mit Hülsmann & Thieme aus Kleve beim Bau der Hochschule.

Dass Eckpunkte für Planung wichtig sind, sollten die Grünen aus dem nicht wirkliche gelungenen Vorschlag des Büros "Dreihausfrauen" auf einer Grünen-Veranstaltung gelernt haben: die hatten sogar die Wallgrabenzone bebauen wollten, die aber unbedingt frei blieben sollte. Voss und Hülsmann machten es da besser mit ihrem Fünf-Finger-Modell. Das scheint immer noch als Vorbild zu gelten, sieht man auf die Ideen der Parteien. Die Punkte von Grünen und Christdemokraten sind denn auch recht nah beisammen:

Baukörper: Es sollen mehrere Baukörper sein, aber nicht fünf, wie von Voss und Hülsmann vorgestellt, sagen die Grünen. Gebing zitiert aus dem Eckpunktepapier der CDU, dass es mindestens zwei Baukörper sein sein müssen. Die künftigen Gebäude sollen so stehen, dass Durchgänge von der Wallgrabenzone zur City möglich sind, sagen beide. Die Gebäude sollen durch Vor- und Rücksprünge gegliedert werden. Klinker wollen die Grünen - warum auch immer - keinen sehen, die CDU will die Fassadengestaltung noch offen lassen, auch Klinker zulassen. Die Häuser müssen aus Sicht der Christdemokraten auch nicht die gleiche Gestaltung haben. Auch möchten sie, dass die Bauten niedriger werden als die Volksbank, aber nicht alle gleich hoch sein müssen. Die Grünen möchten kein Staffelgeschoss.

Öffentliche Räume: Dunkle, zu kleine Höfe zwischen den Gebäuden sollen, so Gebing, vermieden werden. Die Flächen zwischen den Gebäuden sollen in Teilen begrünt werden, sagen beide Parteien. Ähnlich wie an der Volksbank, beschreibt Gebing die Idee der Begrünung. Die Grünen möchten keine sichtbare Stadtkante, die CDU schon eine so genannte "Raumkante" entlang des Geländeversprungs zwischen Wallgrabenzone und Stadt.

Nutzung: Genutzt werden sollen die künftigen Gebäude durch Gewerbe, aber auch Wohnen, Büro-Räume und Dienstleitungen, Praxen, sollen möglich werden, listen die Grünen auf. Im Erdgeschoss hofft man auf neuen Einzelhandel. Gebing ergänzt zum Thema Wohnen: "Wir hoffen, dass damit Leben in die Stadt kommt".

Parken: Beide Parteien möchten eine Tiefgarage unter den Bauten. Diese Tiefgarage soll nur von einer Einfahrt angefahren werden können und die bereits vorhandenen drei Garagen (Volksbank, Deutsche Bank, Rathaus) erschließen. Die CDU kann sich auch eine Verlängerung der Parkplatzreihe entlang der Hafenstraße vorstellen.

Stadtmauer und Netelenhorst: "Der Netelenhorst muss erlebbar gemacht werden", konstatiert Hedwig-Meyer-Wilmes. Auch die Stadtmauer solle virtuell in der Pflasterund erkennbar sein.

(RP)
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