Kleve Erstes Stück Radschnellweg ist fertig

Kleve · Die Bauarbeiten an der Wiesenstraße sind abgeschlossen. Fahrradfahrer können über eine Verkehrsinsel die Straße kreuzen und bis zum Draisinenbahnhof fahren. Die Strecke soll ab Sommer bis zur Stadtgrenze weiter gebaut werden.

 Die künftige E-Rad-Bahn Kleve-Kranenburg-Nimwegen startet am Klever Bahnhof und führt über Wiesenstraße und Parkplatz zum Draisinenbahnhof (gepunktete Linie)

Die künftige E-Rad-Bahn Kleve-Kranenburg-Nimwegen startet am Klever Bahnhof und führt über Wiesenstraße und Parkplatz zum Draisinenbahnhof (gepunktete Linie)

Foto: Markus van Offern I Grafik: Ludwig Krause

Der Knotenpunkt Bahnhof-Draisine in Kleve für die e-Rad-Bahn bis Nimwegen steht vor dem Abschluss: Die Wiesen-/Bensdorpstraße wird nicht mehr durch Bauarbeiten eingeschränkt, die Querung der e-Rad-Bahn ist fertig, eine Art Verkehrsinsel soll Fahrradfahrern das Kreuzen der Straße erleichtern. Auch die Strecke über den Parkplatz ist jetzt abgeschlossen. Wenn kommende Woche per Kran der neue Fahrbahn-Einsatz in die alte Bahnbrücke über den Kanal gehoben wird, auf dem Räder und Fußgänger über die Spoy geführt werden, ist das erste Streckenstück fertig. Bis Ende Dezember sollen noch überdachte Fahrradstellplätze am Draisinenbahnhof errichtet, ein Fahrradverleih eingerichtet und Aufladestationen aufgestellt werden, sagt Pascale van Koeverden vom Fachbereich Planen und Bauen, die die Fahrradplanung macht.

"Der Kostenrahmen für den ersten Bauabschnitt in Höhe von rund 520.000 Euro wird nach derzeitigem Stand eingehalten. Besondere Schwierigkeiten sind im Verlaufe der Bauarbeiten nicht aufgetreten", sagt Stadtsprecher Jörg Boltersdorf. Die Planungsleistungen für den weiteren Verlauf der Trasse bis Kranenburg seien im Rahmen eines EU-weiten Vergabeverfahrens im Sommer 2017 vergeben worden. Die Betroffenen sowie die Träger öffentlicher Belange seien zuvor beteiligt worden, erklärt Boltersdorf. "Im Rahmen dieses Verfahrens wurden die umweltrelevanten Aspekte und der Eingriff in Natur und Landschaft auf der Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes ermittelt", sagt der Stadtsprecher. Hierzu gehöre eine Artenschutzprüfung und ein landschaftspflegerischer Fachbeitrag für den Bereich der Radwegetrasse. Diese Prüfungen stehen kurz vor ihrem Abschluss. Mit den Bauarbeiten ab Flutstraße soll nach Abschluss der Ausführungsplanung und nach dem Vergabeverfahren im Sommer 2018 begonnen werden. Ein neues Bauschild wird auf den weiteren Bauabschnitt hinweisen, erklärt van Koeverden.

Die neue e-Rad Bahn soll später grenzüberschreitend Kleve und Kranenburg mit dem niederländische Oberzentrum Nimwegen verbinden. Gut elf Kilometer führt sie auf deutscher Seite, davon 4,7 Kilometer auf Klever Stadtgebiet und 6,4 Kilometer durch die Gemeinde Kranenburg entlang der alten Bahntrasse. Die Strecke ist als Radschnellweg geplant. Auf mindestens drei Metern Breite sei ein Überholen gewährleistet, innerorts werde die Strecke mit LED beleuchtet und es werde eine Trennung zwischen Fuß- und Radverkehr angestrebt, sagt van Koeverden.

Die Gesamtkosten liegen bei 6,52 Millionen Euro. Davon übernimmt das Bundesumweltministerium rund 4,3 Millionen. Das Land NRW steuerte noch einmal rund 921.000 Euro bei. Den Eigenanteil von 1,3 Millionen Euro teilen sich die Stadt Kleve (610.850 Euro) und die Gemeinde Kranenburg (690.150 Euro).

"Das ist ein Leuchtturmprojekt. Trotz vereinzelter Kritik an der Strecke - ich begrüße das ausdrücklich, dass wir so eine neue Form der Mobilität nutzen können", sagt Michael Bay (Grüne) als Vorsitzender des zuständigen Umwelt- und Verkehrsausschusses der Stadt Kleve. Bay betonte, dass sich weder Verwaltung noch Politik vom Leuchtturm e-Rad-Bahn blenden lassen: Man werde den normalen Fahrradverkehr in Kleve nicht vergessen und weiter an dessen Verbesserung arbeiten. "Es ist noch sehr viel zu tun - wir werden den Radwegeausbau in Kleve kontinuierlich fortsetzen", verspricht der Ausschuss-Vorsitzende.

(mgr)
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