Escape-Room in Kleve Christophs Flucht aus der Gruft im "Clever Escape"

Kleve · Seit gut einem halben Jahr gibt es in Kleve die "Clever Escape"-Räume. Darin müssen Teams Rätsel lösen, um es wieder raus zu schaffen. RP-Mitarbeiter Christoph Kellerbach hat den Fluchtversuch gewagt. Es wurde ziemlich knapp.

 Hööööchst dubios, das alles hier....! Im düsteren Gewölbe beäugt RP-Fluchtversuchskaninchen Christoph Kellerbach schimmernde Phiolen, rätselhafte Schriften und weitere Requisiten, die auf dem großen Tisch versammelt sind. In dem ganzen Krempel sind Rätsel und Hinweise versteckt, anhand derer Christoph die Geheimnisse der Gruft ergründen kann. Das Ziel: rauskommen!

Hööööchst dubios, das alles hier....! Im düsteren Gewölbe beäugt RP-Fluchtversuchskaninchen Christoph Kellerbach schimmernde Phiolen, rätselhafte Schriften und weitere Requisiten, die auf dem großen Tisch versammelt sind. In dem ganzen Krempel sind Rätsel und Hinweise versteckt, anhand derer Christoph die Geheimnisse der Gruft ergründen kann. Das Ziel: rauskommen!

Foto: Markus van Offern

Eine kurze Geschichte gibts zur Einleitung: "Ein Archäologie-Professor hat Avalon erforscht. Die Insel von König Artus. Doch danach ist der Professor verschwunden. Ihr habt seine Koordinaten für diesen Ort gefunden und seid zu ihm geflogen. Dort habt ihr einen Tempel entdeckt, in dem ihr plötzlich eingeschlossen seid, und jetzt müsst ihr einen Weg hinausfinden."

Nachdem Alexey Klymov, der Leiter von "Clever Escape", dies erzählt hat, werden meine Gruppe und ich in einen Raum geführt - mit verbundenen Augen, wir können nichts sehen. Wir hören, wie sich hinter uns eine Tür schließt, als letztes bekommen wir den Hinweis: "Ihr dürft die Binden jetzt abnehmen."

 Schockschwerenot, ein Skelett! Wobei so etwas natürlich in eine ordentliche Gruft auch hineingehört. Also: Augen auf, alle Sinne zusammengenommen, und mutig nach versteckten Fingerzeigen gesucht.

Schockschwerenot, ein Skelett! Wobei so etwas natürlich in eine ordentliche Gruft auch hineingehört. Also: Augen auf, alle Sinne zusammengenommen, und mutig nach versteckten Fingerzeigen gesucht.

Foto: van Offern Markus

Zusammen mit einer Gruppe Jugendlicher stehe ich in einer alten Gruft. In der Mitte des Raumes stehen zwei Tische. Auf einem liegt ein Skelett, auf dem anderen liegen Schatullen und Karten. Informationen vom Professor, der anscheinend vor uns hier gewesen ist. Ein Monitor erwacht hinter uns zum Leben und zeigt an, dass wir noch 59 Minuten und 59 Sekunden haben, um uns zu befreien.

Als ich von der Redaktion nach Kleve geschickt wurde, um einmal selbst einen dieser "Escape Rooms" zu testen, wusste ich nicht, was mich erwartete. Meine Gedanken kreisten um die Filmserie "Saw", bei der ein Wahnsinniger Leute in einen Raum sperrt und diese um ihr Leben spielen lässt. Aber dies hier ist durchaus anders und vor allem familienfreundlicher.

Nach kurzer Eingewöhnung fangen wir an, als Gruppe zusammenzuarbeiten. Wir durchsuchen die Gruft und finden weitere Gegenstände. Dazu Blätter mit Hinweisen, die uns eine Richtung für die Rätsel vorgeben. Um alle zu schaffen, müssen wir jeden unserer Sinne einsetzen. Wir müssen riechen, schmecken, fühlen und vor allem eines: zusammenarbeiten.

Als wir festhängen, meldet sich der Bildschirm mit einem Hinweis, denn Alexey und sein Kollege Daniel Alves Cardoso überwachen die gesamten Vorgänge. Hätten wir jemanden, der ein Problem damit hat, in einem Raum eingeschlossen zu sein, gäbe es auch zu jeder Zeit die Möglichkeit, die Gruft zu öffnen. Doch an so etwas denkt unsere Gruppe gar nicht. Wir rätseln weiter, durchsuchen die Kammern und Ecken und kommen von einer Lösung zur nächsten. Unerbittlich ist die Uhr, die gnadenlos herunterzählt. Nach einigen Überraschungen kommen wir schließlich an den Ausgang und geben hastig die letzte Kombination ein. Nein, schnell, noch mal, wir haben uns in der Reihe geirrt. 30 Sekunden, 29 Sekunden, 28 Sekunden ... Da! Plötzlich knackt es und wir haben es geschafft. Wir können entkommen. Der Countdown bleibt 27 Sekunden vor seinem Ende stehen. Was für ein Erlebnis!

 Geschafft! Triumphierend verlässt Christoph die schaurig-schöne Höhle in letzter Minute. Es gratulieren Daniel Alves Cardoso (lins) und Alexey Klymov (rechts).

Geschafft! Triumphierend verlässt Christoph die schaurig-schöne Höhle in letzter Minute. Es gratulieren Daniel Alves Cardoso (lins) und Alexey Klymov (rechts).

Foto: van Offern Markus

"Das Ganze hier war eine echt geile Idee", ist die einstimmige Meinung meiner Mitspieler. Das freut Alexey Klymov. Der promovierte Biologe spielt schon seit Kindertagen leidenschaftlich gerne "Adventure"-Spiele am Computer. Den Klassiker "Myst" nennt er als eine seiner Inspirationen für seine "Escape Rooms". Selbst lernte er die realen Rätselräume vor zehn Jahren kennen. Da kam ihm die Idee: "Daniel und ich können das doch mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser. Schließlich hatten wir viele eigene Ideen, die wir umsetzen wollten." So mietete Alexey im März 2016 die Räume an der Kavarinerstraße 49 an. Danach wurden in mühevoller Kleinarbeit die Ideen umgesetzt, im Juni war die Eröffnung. Seitdem sind zahlreiche junge und alte Besucher von den Räumen begeistert gewesen, denn die spannende Unterhaltung ist etwas für jeden, der gerne Rätsel löst.

Ganz persönlich kann ich sagen, dass ich selten so viel Spaß und Abenteuer innerhalb von nur einer Stunde erlebt habe. Denn die toll dekorierten Räume - es gibt die Gruft und ein weiteres Studienzimmer des Archäologie-Professors, welches ebenfalls Geheimnisse enthält - wecken den Forscherdrang in jedem. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.clever-escape.de.

(RP)
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