Kleve "Essbare Stadt Kleve" feiert Erntedank am Spoyufer

Kleve · Initiative zieht positive Zwischenbilanz. Gefeiert wird am 18. Oktober von 11 bis 15 Uhr. Weitere Projekte geplant.

Aus einer Idee, die einst im New York der 1960er Jahre aus der Not geboren wurde, ist längst eine Bewegung geworden, die um die Welt gezogen ist. In Windhoek, der Hauptstadt Namibias, haben Stadtplaner den Bürgersteig essbar bepflanzt, im Ruhrgebiet hat sich ein Netzwerk "urbaner Oasen" etabliert, und die Prinzessinnengärten in Berlin zeigen, was in Bäckereikisten auf betonierter Fläche an Gärtnerischem möglich ist.

Seit dem Mai haben sich jeden Dienstag und Mittwoch Bürgerinnen und Bürger am Opschlaggärtchen an der Spoy getroffen und gepflanzt, gegärtnert und geerntet. Seitdem hat sich nach Einschätzung der Initiative "Essbare Stadt Kleve" der Platz zu einem Ort entwickelt, an dem nicht nur für jeden etwas Essbares zu holen ist, sondern auch Musik gemacht wird, Kinder gerne spielen und man sich einfach mal eine Verschnaufpause zwischen Kapuzinerkresse, Basilikum und Tomaten gönnt.

Selbst die Initiatoren und die Mitstreiter der Initiative "Essbare Stadt Kleve" waren überrascht über die positive Resonanz des Opschlaggartens beim Klever Bürger aller Altersklassen und sozialer Schichten - auch wenn es hier und da in den vergangenen Wochen und Monaten vielleicht unterschiedliche Vorstellungen von Gartenästhetik gegeben hat. Das Experiment am Opschlag zeige, dass öffentlicher Raum mehr sein kann als Abstandsgrün, Parkfläche und Asphalt - nämlich auch und vor allem ein Ort der Begegnung und Integration.

Inzwischen dürfen die Opschlaggärtner hoffen, dass ihnen im nächsten Frühjahr auch noch ein weiteres Uferstück überlassen wird. Erste Sondierungen, um am Asylbewerberheim an der Stadionstraße einen Garten einzurichten, haben auch stattgefunden.

Am Dechantshof in Bedburg-Hau - zwischen Friedhof und Kinderspielplatz - plant die "Essbare Stadt Kleve" für den Oktober eine Umpflügaktion, wo auf einem größeren Areal gegärtnert und mit Terra Preta (Schwarzerde) experimentiert werden kann.

Zum Erntedank trifft man sich am Samstag, 18. Oktober, von 11 bis 15 Uhr, am Opschlaggarten auf Bratäpfel und Maronen. Hinzukommen die kulinarischen Angebote der Gastronomie vor Ort. Ein weiteres Gartenfest ist kurz vor Weihnachten geplant.

Bei der Klever Sozial- und Ökologiestiftung in der Römerstraße 32 wird außerdem ein Pflanzensamendepot eingerichtet werden. Dort finden auch während der kalten Jahreszeit die Treffen für weitere Gartenplanungen und Fragen rund um das Gärtnern statt. Weitere Mitgärtnerinnen und Mitgärtner sind willkommen.

(RP)
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