Kleve-Rindern Expertin für nachhaltige Entwicklung

Kleve-Rindern · Anne Herrig (26) leitet den neu geschaffenen Bereich der Heimvolkshochschule Wasserburg Rindern.

 Am Sonntag hat Anne Herrig den neuen Baumlehrpfad auf dem Gelände eingeweiht.

Am Sonntag hat Anne Herrig den neuen Baumlehrpfad auf dem Gelände eingeweiht.

Foto: Gottfried Evers

"Bewahrung der Schöpfung" ist ein altes Schlagwort aus der ökologischen Bewegung der katholischen Kirche. Ein Schlagwort, das für Anne Herrig bis heute nichts von seiner Bedeutung verloren hat. "Bewahrung der Schöpfung" heißt heute verkürzt Nachhaltigkeit. Das Ziel ist geblieben. "Wichtig ist, das Bewusstsein für Natur und Schöpfung zu schärfen und darauf hinzuwirken, verantwortungsvoll mit den Ressourcen umzugehen", sagt die 26-Jährige.

Die Heimvolkshochschule Wasserburg Rindern hat daher einen neuen Fachbereich "Nachhaltige Entwicklung" in sein Angebot aufgenommen. Anne Herrig leitet den neuen Bereich. Sie freut sich, dass sie das Angebot selbst entwickeln kann. "Die Stelle ist sehr vielseitig, langweilig ist es bislang jedenfalls noch nicht gewesen", sagt lachend die junge Frau, die aus der Gegend um Bonn stammt und in Trier studiert hat. Dort hat sie ihre Prüfung in Biogeographie abgelegt und sich dann dazu entschieden, in die Erwachsenenbildung einzusteigen. Durch die Stellenausschreibung im Internet war sie auf die Wasserburg Rindern aufmerksam geworden. Inzwischen ist sie in der Kreisstadt schon etwas heimisch geworden. Wichtig ist ihr, die gesamte Einrichtung auf dem Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit zu begleiten. Erste kleine Schritte dazu hat es bereits gegeben. Im Büro etwa hat sie das Bewusstsein dafür geschärft, dass nicht jede E-Mail ausgedruckt werden muss. Oder dass es eben auch reicht, die elektronische Post nur in schwarz-weiß auszudrucken. "Jeder kann da seinen Beitrag leisten", ist die 26-Jährige überzeugt. Sie hat sich auch alle Lieferanten für die Wasserburg-Küche mittlerweile selbst ansehen und Konsequenzen gezogen: Von einigen Lieferanten hat sich die Einrichtung getrennt und setzt jetzt statt dessen mehr auf regionale Anbieter. Ohnehin werde viel Wert darauf gelegt, dass die Küche im Hause mit frischen Produkten aus der Region arbeitet.

Am Sonntag hat Anne Herrig auch den neuen Baumlehrpfad auf dem Gelände eingeweiht. Mehr als 30 Baumarten stehen auf dem Areal, die den Gästen jetzt näher gebracht werden. Gleichzeitig führt der neue Lehrpfad die Besucher dann auch einmal über die ganze Außenanlage der Wasserburg.

Gut zum Thema "Natur" passen auch die vier Ponys, die auf dem Gelände leben. Die Wasserburg ist die einzige Bildungseinrichtung weit und breit, die eigene Robustpferde hält, wie Wasserburg-Direktor Dr. Kurt Kreiten erläutert.

Im Hintergrund aller Überlegungen steht auch der Glauben. Schließlich ist das Bistum Münster Träger der Wasserburg. Auch Anne Herrig ist katholisch und die Religion ein wichtiger Baustein ihrer Arbeit. Um Akzente in einer kirchlichen Bildungseinrichtung zu sein, muss man aber nicht zwingend auch Theologe sein: Auch Wasserburg-Chef Dr. Kurt Kreiten ist Geograf.

(RP)
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