Kleve-Kellen "Fastelovend näs ene Droom"

Kleve-Kellen · Mit knapp 400 Jecken feierten die Brejpott-Quaker im Kellener Schützenhaus eine begeisternde Prunksitzung.

 Begeisterten mit ihrem Showtanz: Die "Källesse Quecksprengers".

Begeisterten mit ihrem Showtanz: Die "Källesse Quecksprengers".

Foto: Klaus-Dieter Stade

"Das ist die Champions-League der Bütt", sagte Sitzungspräsident Helmut Vehreschild, als Georg Jansen nach seinem Auftritt die Bühne verließ. Zuvor hatte er mit "Enne Janze" den Karnevalisten bei der ersten Prunksitzung der Kellener Brejpott-Quaker vor Lachen Tränen ins Gesicht gezaubert. Er reflektierte den Sprachgebrauch junger Menschen und rieb er sich an den sozialen Netzwerken ab. Auch brachte er den Saal zum Toben, als er über die verwöhnte Nachwuchsgeneration erzählte. "De verwende rotsneuzen" seien rund um die Uhr umgeben von Helikopter-Eltern. Sogar die Veganer-Szene und die Gender-Verfechter ließ er nicht verschont. Jansen sorgte für einen Stimmungshöhepunkt der fünfstündigen Sitzung.

Den Auftakt in den Abend der Heiterkeit machte der Einzug des Elferrates. Zuvor war Vehreschild von einem weiblichen "Elfenrat" aus dem Schlaf geweckt worden, den er gerne jede Woche um sich hätte.

Für den humoristischen Einstieg sorgte das Bühnenstück "Thej sen droom"; eine Hommage an Ex-Bürgermeister Theodor Brauer (Christian Becker), der im Zuge des Auftritts drei Mal von einer göttlichen Figur (René Coumans) aus dem Schlaf geweckt wird, um in seine Vergangenheit, die Gegenwart und in die Zukunft zu blicken: Vergangen ist die Zeit der XOX-Fabrik, als Brauer langsam zur politischen Größe aufsteigt. In der Gegenwart trägt er das hohe Amt des Kellener Schützenkönigs. In der Zukunft wartet gleichwohl noch ein ganz besonderer Posten auf Brauer. Er soll Kaiser von Ameland werden.

 "Wenn bej Janze de Poppe danze": Spielleiter Heinz Verhoeven sang die neue Hymne der Kellener Brejpott-Quaker

"Wenn bej Janze de Poppe danze": Spielleiter Heinz Verhoeven sang die neue Hymne der Kellener Brejpott-Quaker

Foto: Stade Klaus-Dieter

Michael Meuwsen schilderte mit seiner Bütt "Ein Student" harte Wochenenden mit der Freundin bei Ikea. Nach einem intensiven Samstagabend im Kronprinzen winke zwar auch die Couch, der sonntägliche Fußballtalk und Regeneration, doch der unerbittliche Ruf der Partnerin sei gewichtiger. Ohne etwas zu brauchen, sei der Einkaufswagen beim schwedischen Einrichtungshaus immer voll, die Augen meistens größer als der Kofferraum und die Arbeit zu Lasten des Mannes ungerecht verteilt.

Auch tänzerisch zeigten die grün-gelben Karnevalisten Spitzenklasse. Der Gardetanz und die Showperformance "I have a dream" der "Källesse Quecksprengers" unter Leitung von Daria Schweers, Mira Moerkerk und Monika Kietz riss die Besucher mit. Der Solotanz der 12-jährigen Emma Dähne und der schwungvolle Tanz der Brejpott-Tröpfchen "Casino" in ihren malerischen Kostümen waren für die Zuschauer ein Hingucker. Die traditionsreiche Männer-Gruppe "Froschkönige" wusste die Halle final für sich zu gewinnen. Musikalisch heizte die Kapelle "al Dente" mit den größten Hits der fünften Jahreszeit ein. Heinz Verhoeven und Helmut Kuppen schenkten der Karnevalsgemeinde zudem mit dem Lied "Wenn bej Janze de Poppe danze" eine neue Hymne. Ein weiteres Schlager-Medley zum Schunkeln hatte der Quaker-Chor vorbereitet.

Auch Karnevalsprinz Maarten "der Lachende" samt Anhang konnte Applaus einheimsen. Nicht nur sein Prinzenlied, die Prinzengarde und sein Strahlen über beide Wangen brachten das Festpublikum außer Rand und Band. Seinem Namen als internationaler Prinz wurde er gerecht. "Ich bin in Österreich geboren, in den Niederlanden aufgewachsen und wohne nun in Reichswalde. Nun schlage ich sogar noch eine Brücke nach Goch", sagte Maarten in Anspielung auf seine Begleitkapelle aus der Weberstadt, sodass Vehreschild festhielt: "Maarten ist mit seinen 2,04 Meter nicht nur der Längste, sondern auch der Größte." Maarten sorgte auch für den romantischen Höhepunkt, als er das Versprechen einlöste, Mario Coumans alias "Chantall Schmitz" leidenschaftlich zu küssen. Chantall berichtete in ihrer Bütt von ihrer Ambition, Karnevalsprinzessin zu sein und Bürgermeisterin werden zu wollen. Ihr Vorteil sei die weniger raue Stimme als die Amtsinhaberin. Zuvor beleuchteten Wolfgang Drop und Michael Jansen mit "Büro, Büro" die überschaubare Arbeitsmoral der Beamten in der Stadt Kleve.

(RP)
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