Niederrhein FDP geht mit Optimismus in die Landtagswahlen

Niederrhein · Der Bezirksverband Niederrhein tagte in Xanten. Andreas Pinkwart bekam für seine Rede Wein geschenkt.

 Wirtschaftswissenschaftler Andreas Pinkwart.

Wirtschaftswissenschaftler Andreas Pinkwart.

Foto: Axel Stephan Fotodesign

Die Stimmung ist gut bei der FDP am Niederrhein. Zumindest war das der einstimmige Tenor der Delegierten auf dem Bezirksparteitag in Xanten. Gastgeber Michael Terwiesche, Vorsitzender der Freien Demokraten im Kreis Wesel, nannte jedenfalls gleich zu Beginn der Zusammenkunft der 57 stimmberechtigten Vertreter von 1372 Liberalen aus dem Bereich zwischen Mönchengladbach und Kranenburg, Duisburg und Emmerich- Elten eine in der Sitzung Ziel bei den anstehenden Landtagswahlen: 15 Prozent der Wählerstimmen.

Eine Zahl, die sich durch den Abend im Kulturkeller der Gaststätte Neumaier zog. Selbst als der frühere NRW- Innovationsminister Andreas Pinkwart, der für seine Rede vom Bezirksvorsitzenden Dietmar Brockes mit Wein bedacht wurde, warf sofort einen Blick auf die Umdrehungszahl des roten Tropfens. "Annähernd 15" freute er sich. Pinkwart und Brockes mahnten trotz des berechtigten beifälligen Gelächters: Ab jetzt gehe es um andere intensive Überzeugungsarbeit.

Wer Dr. Pinkwart einlädt, der weiß jedenfalls, wie so etwas geht. Der Wirtschaftswissenschaftler ist heute Rektor der Handelshochschule (HHL) Leipzig - einer privaten Management-Highschool mit Studenten aus 55 Ländern - und dort Professor für Innovationsmanagement und Entrepreneurship, also der Gründung von Unternehmen mit innovativen Geschäftsideen. Als solcher warnte der 56-Jährige aus Alfter-Witterschlick (bei Bonn), dass insbesondere NRW in der digitalisierten Welt abgehängt werde. Die auf staatliche Regulierung setzende Schul- und Hochschulpolitik der Landesregierung verhindere sogar schon in Schuleinrichtungen "wie im Heimatmuseum" und später an den Universitäten Innovationen, die auf Ideen, Forschung und zeitnahen Umsetzung in Unternehmen angewiesen seien. Für seine fast exakt einstündige Rede brauchte der Mitinitiator der Hochschule Rhein-Waal mit ihren Standorten in Kleve und Kamp-Lintfort kein Manuskript - und kein Mikrofon. Die Anlage knarzte - kontraproduktiv für einen Vortrag über Innovation.

Dietmar Brockes, gebürtiger Nettetaler und seit 17 Jahren Vorsitzender der Niederrhein-FDP, konnte in seinem Geschäftsbericht jedenfalls die "verfehlte NRW-Schulpolitik" aussparen. Dafür prangerte der 56-jährige Kaufmann, Landtagsabgeordnete und Spitzenkandidat für die Wahlen im Mai, den für die Grenzregion Niederrhein verheerenden Mautbeschluss und die "wirtschaftsfeindliche Verhinderungs- und Verbotspolitik" von Rot-Grün an. Er freue sich aber über die gut funktionierende Zusammenarbeit mit den niederländischen Nachbarn und deren Wahlerfolg.

(RP)
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