Kleve-Reichswalde Förster führt Geocacher durch den Wald

Kleve-Reichswalde · Joachim Böhmer streifte mit einer Gruppe von modernen Schatzsucher durch den Reichswald und appellierte dabei an sie, bei der Ausübung ihres Hobbys größtmögliche Rücksicht auf die Tier- und Pflanzenwelt zu nehmen.

 Förster Joachim Böhmer mit der Gruppe von Geocachern im Reichswald.

Förster Joachim Böhmer mit der Gruppe von Geocachern im Reichswald.

Foto: Gottfried Evers

Achim Matenaar aus Bedburg-Hau ist seit neun Jahren dabei und immer noch begeistert vom Geocaching, einem kreativen und abwechslungsreichen Spiel, das sich in seiner einfachsten Spielart durchaus mit einer Schnitzeljagd vergleichen lässt. "Seit es das Smartphone gibt, hat sich Geocaching revolutioniert", sagt Maternaar. Er gehört zu den 40 Teilnehmern aus Kleve, Geldern, Rees, Essen und dem Rheinkreis Neuss, die sich mit Förster Joachim Böhmer an der Grunewaldstraße getroffen haben, um mit ihm durch den Reichswald zu streifen. Zur Gruppe gehört auch Petra van Laer aus Kleve, die bereits in Ägypten und auf den niederländischen Antillen ein "Caches" gelegt hat. "Der Reiz des Spiels liegt darin, Rätsel zu lösen oder ein kleines Abenteuer zu erleben. Kurzum einen Grund zu haben, mit dem Partner, den Kindern oder Hund einen Nachmittag draußen zu verbringen und einen Ort aufzusuchen, den man sonst nicht gesehen hätte", ergänzt Monika Schmid aus Neuss, die mit ihrem Mann nach Kleve gekommen ist.

Doch bevor die Gruppe mit Joachim Böhmer durch den Reichswald streift um "einen Schatz zu heben", nimmt dieser die Gelegenheit war, um den Cachern" allgemeine Verhaltensregeln mit auf den Weg zu geben. "Jeder Cacher sollte größtmögliche Rücksicht auf die Tier- und Pflanzenwelt nehmen", leitet Böhmer ein. Dabei möchte der Forstbeamte keinesfalls mit erhobenem Zeigefinger da stehen, sondern vielmehr das Verhalten der Geocacher in der Natur sensibilisieren. "Auch wenn es sich bei Geocachern um Naturfreunde handelt, können wegen ihrer wachsenden Anzahl und Unwissenheit Konfliktpunkte entstehen", erklärt Böhmer. Wenn ein Cacher zum Beispiel einen schönen Baum oder einen Baumstumpf als Versteck auserkoren hat, sollte er sich stets vergewissern, dass dort keine Vögel, Kleinsäuger oder Insekten leben. Auch sollte sichergestellt werden, dass das Versteck beim Suchen nicht beschädigt wird. Da es gesetzlich untersagt sei, in Naturschutzgebieten die Wege zu verlassen, verstehe es sich beinahe von selbst, außerhalb der Wege keinesfalls einen Coache zu legen. Überhaupt gelte es, wenn der Cache versteckt werden soll, sich vorher zu fragen, wer der Eigentümer des Geländes sei, in dem der Cache versteckt werden soll. Eventuell müsse man nämlich um Erlaubnis fragen.

Auf den Reichswald bezogen könne man sich laut Böhmer dort grundsätzlich an der modernen Schatzsuche vergnügen. Allerdings nur dann, wenn allgemeine Verhaltensregeln beachtet und man sich nicht wie die sprichwörtliche "Axt im Walde" benehme. Zudem sollte stets Rücksicht auf andere Erholungssuchende genommen werden, zumal Geocaching auch mit Klein- und Großgruppen durchgeführt werden kann. Denn nach Angaben des Forstbeamten sei festzustellen, dass der Reichswald bedingt durch die Nähe zur Stadt Kleve und den Niederlanden in der letzten Zeit vermehrt von Geocachern zu dieser modern Schnitzeljagd frequentiert werde.

(RP)
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