Kalkar Fonck über sich selbst: ,Richtig für Kalkar'

Kalkar · 15 Jahre Bürgermeister in Kalkar - Gerhard Fonck nimmt für sich in Anspruch, dass sich die Stadt mit ihm gut entwickelt habe. Deshalb will er sein Amt behalten. Fonck steht dazu, eher nüchtern zu sein, dafür aber zuverlässig.

 Bürgermeister Gerhard Fonck am Steuer seines Wahlkampfmobils.

Bürgermeister Gerhard Fonck am Steuer seines Wahlkampfmobils.

Foto: Gottfried Evers

Seine politischen Gegner, die im Rat seit der letzten Kommunalwahl die Mehrheit stellen, werfen Gerhard Fonck vor, allzu nüchtern zu sein, "technokratisch" meinen sogar einige. Darüber kann Kalkars Bürgermeister nur den Kopf schütteln. "Ich bin ehrlich und realistisch, sage die Wahrheit, streue den Leuten keinen Sand in die Augen. Wenn Satzungen und Gesetze etwas regeln, dann beachte ich diese, weil das so sein muss. Klar ist auch, dass ich als Chef schon mal Entscheidungen treffen muss, die nicht jedem gefallen." Aber dass der Umgang miteinander im Rathaus ein unfreundlicher sei oder es ihm gar an Bürgernähe fehle - das akzeptiert Fonck nicht.

Mit seinem neuen Wahlkampfmobil wird der Amtsinhaber und CDU-Kandidat morgen ab 18.30 Uhr auf dem Marktplatz Station beziehen und mit den Kalkarern reden. Außerdem fährt er in den kommenden Wochen mit seinem Team die Orte an. Fonck versichert aber, nicht nur im Wahlkampf nahe bei den Menschen zu sein. "Sie treffen mich bei jeder Kirmeseröffnung, bei den Schützenfesten, den Sportvereinen und an manchem Tresen." Fonck ist - ebenso wie seine Frau Annegret - geborener Altkalkarer, hat vier erwachsene Töchter, die alle in der Umgebung geblieben sind. Kalkar ist Foncks Heimat, der er auch beruflich nur für wenige Jahre entflohen ist: Von 1990 bis 1999 war der Verwaltungsbeamte mit Kommunaldiplom Verwaltungsleiter der Gaesdonck. Dann wurde er - bei damals stabiler CDU-Mehrheit - zum Bürgermeister gewählt, der er für weitere fünf Jahre bleiben will.

Mehr als die persönlichen Anfechtungen ärgern Gerhard Fonck sachliche Argumente, die so nicht stimmten. Wenn etwa von der hohen Verschuldung gesprochen werde, solle auch erwähnt werden, dass Kalkars Altschulden seit 2000 um die Hälfte zurückgeführt worden seien. Sicher: Neue Schulden, Kassenkredite und aufgenommene kfw-Mittel für Investitionen seien dazugekommen. "Man muss ja auch sehen, wo sie her kommen und was mit dem Geld gemacht wird!" Aktuell ist Fonck zuversichtlich, der Haushaltssicherung (durch weitere Kassenkredite) einmal mehr zu entkommen. Wie viel Geld das Thema Asyl verschlinge, darauf wolle er an dieser Stelle nicht weiter eingehen.

Der 58-jährige Fonck ist stolz auf das, was in den vergangenen Jahren geschehen ist: Rathaus saniert, Marktplatz verbessert, Schulen energetisch saniert, Fachmarktzentrum geschaffen. "Viele Menschen kommen nach Kalkar, um unsere Gastronomie zu besuchen, und das Fachmarktzentrum bringt zusätzliche Kaufkraft." Neue Baugebiete seien entstanden, und als jüngstes "Bonbon" an Bürger wie Besucher kündigt er freies W-Lan über den Verein Freifunk an. In den öffentlichen Gebäuden und Lokalen am Markt sollen die Frequenzen so stark sein, dass der Empfang bis zur Gerichtslinde reicht.

In Kalkar soll, da fraglos Kita-Plätze knapp sind, ein neuer Kindergarten gebaut werden, allerdings nicht in kommunaler Trägerschaft. "Wir stehen da in Verhandlungen." Die in die Jahre gekommene Josef-Lörcks-Grundschule wird voraussichtlich mittelfristig in das Gebäude der inzwischen leerstehenden Hauptschule übersiedeln - es entsteht Platz für Ideen, über die vermutlich nicht zuletzt der (oder die) neue Wirtschaftsförderer nachdenken soll. "Es haben sich 22 Personen um die Position beworben, wir beginnen jetzt schnell mit der Sichtung der Unterlagen und der Auswahl", versichert Fonck. Ein weiteres Betätigungsfeld für den Wirtschaftsförderer ist die Entwicklung des Wisseler Sees. Denn Tourismus, weiß Fonck, ist für Kalkar besonders wichtig. Weshalb auch den Stadtfesten, dem Wunderland und der grünen Umgebung viel Aufmerksamkeit gewidmet wird.

(RP)
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