Kleve Frau findet abgetrennte Bussardflügel

Kleve · Kleverin findet beim Spaziergang mit ihrem Hund am Kapuzinerkloster abgetrennte Schwingen.

 Offensichtlich absichtlich am Kapuzinerkloster abgelegt wurden die beiden blutigen Bussard-Flügel.

Offensichtlich absichtlich am Kapuzinerkloster abgelegt wurden die beiden blutigen Bussard-Flügel.

Foto: Catharina van Maaren

Der morgendliche Spaziergang von Catharina van Maaren endete mit einem Schrecken. Sie war mit ihrem Hund auf der Kapuzinerstraße unterwegs, als dieser etwas witterte. Der Hund zog seine Halterin zum Kapuzinerkloster. Auf den Stufen des Klostertors sah Catharina van Maaren dann, was ihr Verbeiner erschnüffelt hatte.

Zwei abgetrennte Schwingen eines großen Vogels lagen dort in einem Abstand von einem halben Meter nebeneinander. Sonst nichts, keine anderen Körperteile, kein Blut und auch keine Federn. Die Szenerie wirkte so, als seien die beiden Flügel absichtlich fein säuberlich so angeordnet worden.

Die Spaziergängerin war schockiert. "Wer macht so etwas?", fragte sie sich. Sofort machte sie sich auf zur Klever Polizei. Dort konnte man ihr jedoch auch nicht weiterhelfen. Also übergab Catharina van Maaren die Fotos, die sie von ihrem Fund gemacht hatte, dem Kirchenvorstand.

Gisbert Meurs, der nicht nur diesem Gremium angehört, sondern auch passionierter Jäger ist, nahm die Flügel unter die Lupe und identifizierte sie als Schwingen eines Mäusebussards. Wie das Tier aber zu Tode gekommen ist, dass konnte auch er nicht sagen.

Die Untere Jagdbehörde nahm die Schwingen an sich und gab den Fall an die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Kleve ab. Sie prüft nun, ob Anzeige gegen Unbekannt gestellt wird.

Gerhard Thomas, der lange Jahre Vorsitzender der Kreisjägerschaft war, hält diesen Fall für sehr ungewöhnlich. Dass ein Jäger für den Tod des Bussards verantwortlich ist, hält er für ausgeschlossen. "Die Tiere dürfen nicht bejagt werden. Und selbst wenn, dann würde ein Jäger die Flügel nicht so drapieren. Außerdem hätte er auch nichts davon. Mäusebussarde kann man nicht essen, sie schmecken zumindest nicht", sagt Thomas.

Es käme zwar vor, dass kranke Vögel von Hunden gefressen werden, doch dann wären die Flügel nicht so sauber abgetrennt gewesen, betont Thomas. Außerdem hätten dann weitere Überreste von dem Tier dort gelegen.

Catharina van Maaren hat nun jedes Mal ein ungutes Gefühl, wenn sie an der Stelle vorbeikommt. Sie befürchtet, dass ein Mensch "Bösartiges" im Schilde führe. "Da wollte jemand ein Zeichen setzen", sagt sie.

(RP)
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