Interview: Ulrich Siepe Freiwilliger fürs Amani-Kinderdorf in Tansania werden

Kleve · Seit zehn Jahren gibt es den Freiwilligendienst am Niederrhein. Der 2. Vorsitzende des Vereins erklärt, worauf es bei der Arbeit ankommt.

 Ulrich Siepe, 2. Vorsitzender des Vereins.

Ulrich Siepe, 2. Vorsitzender des Vereins.

Foto: privat

Zu den Projekten des Amani-Kinderdorfes in Tansania kommen regelmäßig Freiwillige vom Niederrhein, um für eine gewisse Zeit zu helfen. Wer wird gesucht?

Ulrich Siepe Insgesamt haben wir sieben unterschiedliche Stellen mit unterschiedlichen Profilen, die wir mit dem Weltwärts-Programm der Bundesregierung aussschreiben. Zwei Stellen sind für Computerunterricht auf Volkshochschulniveau zu besetzen, zwei für die Schreinerei des Kinderdorfs, drei Stellen an Secondary Schools, um Unterricht in Naturwissenschaften zu erteilen und in den Kinderdörfern Nachhilfeunterricht zu geben.

Welche Aufgaben gibt es dort?

Siepe Die Freiwilligen geben den Kindern Nachhilfeunterricht und helfen bei der Hausaufgabenbetreuung im Kinderdorf. Es geht nicht um das Bespaßen von Kindern, sondern ihnen etwas beizubringen. Unser Ziel ist es, den Kindern in Afrika Bildungschancen zu geben, damit sie später eine gute Arbeit finden und für sich selber sorgen können.

Wie lange bleiben die Freiwilligen?

Siepe 13 Monate, einen Monat lang findet immer die Übergabe zwischen den alten und neuen Freiwilligen statt.

Wie alt sind die Freiwilligen eigentlich?

Siepe Ganz grob: Die Altersspanne reicht von denjenigen, die gerade Abitur gemacht haben, also 18 oder 19 Jahre alt sind, bis zu denen, die ihren Master oder Bachelor gemacht haben.

Welche Voraussetzungen sind , neben einer guten Schulbildung, nötig?

Siepe Das kommt immer darauf an, wo der Freiwillige eingesetzt wird. Für den Schreinerdienst erwarten wir eine abgeschlossene Berufsausbildung, gerne auch Berufserfahrung. Was die Computerkenntnisse angeht, da nehmen wir gerne jemanden, der eine Ausbildung in dem Bereich gemacht hat. Aber auch der Computerfreak, der das hobbymäßig macht, ist gut aufgestellt. Es geht aber nicht nur um das Fachliche, es muss auch menschlich passen.

Welche Sprachkenntnisse müssen diejenigen mitbringen?

Siepe Englisch ist Voraussetzung. Es ist auf jeden Fall auch wichtig, die Landessprache Suaheli zu lernen, ansonsten würden sich die Freiwilligen sozialen Kontakten verwehren.

Und die Kosten? Wie sieht es damit aus?

Siepe Dadurch, dass das Weltwärts-Programm den Freiwilligendienst unterstützt, können die Teilnehmer davon ausgehen, dass sich das Jahr selber trägt. Flug- und sämtliche Transportkosten werden übernommen. Es gibt auch ein kleines Taschengeld. Wer allerdings auch noch den Kilimandscharo während seines Aufenthalts in Tansania besteigen will, das ist dann eine Luxussache, die er selbst bezahlen muss.

Abschließende Frage: Wie lange vorher müssen sich die Freiwilligen melden?

Siepe Ende Juli fliegen die jetzigen Freiwilligen nach Tansania zum Amani-Kinderdorf, nachdem sie in zwei Einführungskursen auf ein Leben in einer fremden Kultur vorbereitet wurden. Wir nehmen ab jetzt schon Bewerbungen für 2015 an. Mitte November ist Anmeldeschluss. Anfang Dezember ist das Auswahlwochenende. Vor Weihnachten wissen die Bewerber Bescheid, ob sie dabei sind oder nicht.

www.amani-kinderdorf.de

(RP)
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