Kreis Kleve Freiwilliges Soziales Jahr als Chance für "tolle Erfahrungen"

Kreis Kleve · Celina Morange und Julia Bongartz über ihre Entscheidung fürs Engagement in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung.

 Celina Morange (li.) und Julia Bongartz bauen mit den Bewohnerinnen Josefine Jungbluth (Mitte) und Erika Kamp Deko-Stücke zum Verkauf.

Celina Morange (li.) und Julia Bongartz bauen mit den Bewohnerinnen Josefine Jungbluth (Mitte) und Erika Kamp Deko-Stücke zum Verkauf.

Foto: Andrea Emde

Viele sind nach dem Schulabschluss unsicher. Wie soll es weitergehen? Was will ich machen? Studieren? So ging es auch Celina Morange und Julia Bongartz. Sie entschieden sich nach dem Abitur für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Wohnanlage St. Bernardin, einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung. Im Nachhinein sagen sie: Es war eine Entscheidung, die sie immer wieder treffen würden.

"Ich wusste nach dem Abi überhaupt nicht, wie meine Zukunft aussehen soll", erzählt die 19-jährige Celina. Sie wollte etwas "Nützliches" machen und bewarb sich in St. Bernardin, einer Einrichtung der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein. Nach dem Vorstellungsgespräch hospitierte sie erst zwei Tage in der Einrichtung. Danach war klar, dass sie ein Jahr bleiben würde. Inzwischen hat Celina ihre FSJ-Zeit sogar auf eineinhalb Jahre verlängert.

Bei ihrer Freundin Julia sah es ähnlich aus. "Ich fühle mich als vollwertige Mitarbeiterin und sehr wertgeschätzt, das ist eine tolle Erfahrung", begeistert sich die 18-Jährige. Beide sind im Team integriert, und es werde ihnen viel zugetraut, aber sie würden nicht überfordert, erklären die Mitarbeiter. Sie arbeiten in der Tagesstätte mit behinderten Menschen im Rentenalter. Gemeinsam helfen sie mit, den Alltag der Senioren sinnvoll und angenehm zu gestalten. Essen anreichen, kleinere Arbeiten anleiten oder Spaziergänge durch den Park gehören dabei zu ihren Aufgaben.

Nach rund sieben Monaten in der Wohneinrichtung wissen die beiden Frauen, wo es in Zukunft beruflich hingehen soll. Celina und Julia bereitet ihr Alltag in der Wohneinrichtung so viel Freude, dass sie Soziale Arbeit oder Heilpädagogik studieren möchten. "Das FSJ hilft auch bei der persönlichen Entwicklung und wir machen hier so tolle Erfahrungen", sagt Julia. Man nehme sich selbst den Druck, sind die beiden jungen Frauen aus Geldern sicher. Sie und viele Klassenkameraden waren direkt nach dem Abitur noch nicht bereit, eine Entscheidung für ihren beruflichen Weg zu treffen. Julia findet heute: "Es ist ein gewonnenes Jahr mit unendlich vielen Möglichkeiten."

Für die Arbeit erhalten die Freiwilligen ein monatliches Taschengeld von 420 Euro. Ein FSJ kann von sechs Monaten bis eineinhalb Jahren dauern.

Die Caritas Wohn- und Werkstätten laden junge Leute dazu ein, sich zu melden, wenn sie sich ebenfalls für ein FSJ interessieren. Ansprechpartner ist Thomas Wilmsen, Telefon 02838 91141, E-Mail thomas.wilmsen@cwwn.de.

(RP)
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