Kleve/Xanten Früh übt sich - Kinder lernen mit Tablet

Kleve/Xanten · RP und Volksbank Kleverland präsentieren die Samstag-Serie: Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele. Dieses Mal: Thomas von Kuczkowski unterstützte den Kindergarten "Hoppetosse" in Vynen bei der Anschaffung eines Tablets.

 Kinder des Integrativen DRK-Familienzentrums "Hoppetosse" im Xantener Stadtteil Vynen mit einigen ihrer Betreuerinnen und Thomas von Kuczkowski, Leiter der Voba-Niederlassung in Marienbaum (Bildmitte).

Kinder des Integrativen DRK-Familienzentrums "Hoppetosse" im Xantener Stadtteil Vynen mit einigen ihrer Betreuerinnen und Thomas von Kuczkowski, Leiter der Voba-Niederlassung in Marienbaum (Bildmitte).

Foto: van Offern

Während sich Liana in einer Plastikwanne voller Kastanien austobt, spielt Nele mit Gruppenleiterin Ute Ferdenhert Uno. Jan konzentriert sich derweil aufs Puzzeln, muss aber nicht wie früher viele Einzelteile jonglieren. Der Fünfjährige spielt mit dem brandneuen Tablet-Computer des Integrativen DRK-Familienzentrums "Hoppetosse" im Xantener Stadtteil Vynen, dessen Anschaffung die Volksbank Kleverland durch Thomas von Kuczkowski, Leiter der Niederlassung in Marienbaum, gefördert hat.

Der Tablet-PC ist in der Kindertagesstätte flexibles Therapiemittel und technisches Spielzeug zugleich. "Beispielsweise unterstützt das Gerät die alltagsintegrierte Sprachförderung", sagt Hoppetosse-Leiterin Birgit Dupont-Lemmen. "Es hilft entwicklungsverzögerten und sprachbehinderten Kindern dabei, sich auszudrücken." Dafür sind auf dem Tablet-Computer hilfreiche Apps installiert, wie Ergotherapeutin Lydia van der Meulen erklärt: "Ein paar Kinder sprechen zwar nur wenige Worte, sie können der Gruppe mit Hilfe der App ,SoundingBoard' aber trotzdem Geschichten erzählen." Einfach den Touchbildschirm an der richtigen Stelle berühren, schon wird aus einem Buch vorgelesen.

Bänker Thomas von Kuczkowski staunt: "Schade, dass es in meiner Kindheit noch keine Tablets gab. Mir würde der Umgang mit dem PC heute sicherlich viel leichter fallen, wenn ich früher damit in Berührung gekommen wäre", sagt der 42-Jährige aus Emmerich schmunzelnd, der sich nicht nur für das Familienzentrum engagiert. Der Kundenberater der Volksbank trainiert in seiner Freizeit Fußball-Landesligist 1. FC Kleve. Außerdem ist er Kassenwart des Fördervereins der Katholischen Grundschule Marienbaum. "Ich finde es ist selbstverständlich, dass man sich für seine Gemeinde einsetzt", betont er.

Selbstverständlich ist für Jan mittlerweile auch die Bedienung des Tablets. "Ich habe gar nicht lange gebraucht, um zu verstehen, wie das Ding funktioniert", sagt der Fünfjährige stolz. Er malt mit den Fingern Bilder auf dem Gerät, speichert sie in einer Galerie ab und kann sie sich so immer wieder anschauen oder sie verändern. "Auch Fotos kann ich machen", sagt Jan, knipst ein Selbstporträt und wandelt es in Nullkommanix in ein digitales Puzzle um. "Den vierjährigen Jason habe ich sogar schon dabei erwischt, wie er sich mein Twitter-Profil angeguckt hat", sagt Ergotherapeutin Lydia van der Meulen, die neben ihrem Engagement in dem Familienzentrum in Rees eine Praxis betreibt. "Die Kinder lernen den Umgang mit dem PC deutlich schneller als wir Erwachsenen."

Das Tablet ist häufig vergriffen. "Viele stürzen sich morgens sofort auf das Gerät, wenn sie kommen", sagt Tagesstätten-Leiterin Birgit Dupont-Lemmen. "Wir teilen die Nutzung des Computers aber fair auf unsere beiden Gruppen auf." Heilpädagogin Birgit Mispelkamp macht zudem deutlich: "Das neue Medium, auf das wir ständig neues Lernmaterial spielen können, passt hervorragend zu unseren vielen anderen Förderspielzeugen. Wir arbeiten natürlich nur ergänzend mit dem Tablet-Computer, nicht ausschließlich." Dürfte Jan entscheiden, sähe das wahrscheinlich anders aus. "Eigentlich will ich das Gerät gar nicht mehr aus der Hand legen", sagt er - und schießt noch schnell ein Selfie, bevor er das Tablet abgeben muss.

(RP)
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