Kleve Fuji erschließt sich ganz neue Märkte
Kleve · Fujifilm setzt jetzt verstärkt auf hochwertige Kameras für Berufsfotografen. Seine wirtschaftlichen Ziele hat der Konzern im vergangenen Jahr nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen. Der Standort in Kleve bleibt erhalten.
Die Fujifilm Electronic Imaging Europe GmbH, die im Fujifilmkomplex in der Klever Benzstraße ihren Sitz hat, ist kurz davor ein schon länger gesetzes Ziel zu erreichen und dadurch wichtige Konkurrenten einzuholen und zu überholen. Die Kameraexperten von Kleve sind in diesem japanischen Konzern zuständig für Vertrieb, das Marketing und den Service für Digitalkameras, Speicherkarten und Zubehör in Deutschland und einigen eurpäischen Ländern. Neue Produkte halfen nicht nur traditionelle Kundenkreise anzusprechen, bei sehr hochwertigen Kameras konnte Fujifilm auch zusätzliche Käufer überzeugen.
Christopher Brawley, Managing Director in Kleve, ordnet das im Gespräch mit der Foto-Fachzeitschrift "Fotowirtschaft so ein: "Es gab nur wenige Kamera-Marken, die in den vergangenen Jahren ein Mengenwachstum erreicht haben. Fujifilm-Electronic Imaging ist eine davon". Jede zehnte in Deutschland verkaufte Kamera war im vergangenen Jahr bereits eine Fujifilmkamera. Dieser nach Verkaufsmengen gerechnete Marktanteil wurde bereits 2011 erreicht und im vergangenen Jahr erfolgreich verteidigt und ausgebaut. Weil aber Kameras der hohen Preisklassen bisher im Fujifilm-Sortiment noch rar waren, blieb der Umsatz gemessen in Euro und Cent noch hinter dem Mengenerfolg zurück. Das ändert sich jetzt, seit die Marke auch im Top-Segment punkten kann.
Brawley: "Unser Ziel ist es, die 10 Prozent-Marke auch nach Wert zu erreichen. Mit momentan fast 9 Prozent und der X-Serie sind wir dabei auf einem guten Weg. Das Marktumfeld für Kameras im Einstiegssegment gestaltet sich allerdings zunehmend schwieriger." Von Vorteil sei es dabei, dass der Fujifilm-Konzern alle Techniken, die bei modernen Kameras entscheidend sind, selbst beherrscht und nicht auf Entwicklungen anderer Firmen warten muss. Brawley: "Fujifilm ist eines der wenigen Unternehmen, das die entscheidenden Disziplinen im Kamerabau von der Sensor-Entwicklung bis zur Optik selbst beherrscht". Das kommt den Produkten entgegen, die stets zu den modernsten überhaupt zählen. Gerade kommt Christopher Brawley aus Las Vegas/USA zurück, wo auf der Fachmesse Consumer Electronic Show die Modelle vorgestellt wurden, die jetzt in den Handel kommen. Das Sortiment der Bridgekameras (größere Kameras mit fest eingebautem, leistungsstarken Zoomobjektiv) wurde erweitert. Sie gleichen aus, dass der Verkauf der Einstiegskameras wie auch bei der Konkurrenz darunter leidet, dass Fotohandys schon Bildergebnisse liefern, wie sie früher nur mit Kameras möglich waren.
Fujifilm wird in diesem Jahr verstärkt gegen die Anbieter von teuren Systemkameras konkurrieren. Die im oberen Preissegment angesiedelten Systemkameras Fujifilm X 100 S und Fujifilm X20 sind unter den Novitäten die Starprodukte und liefern Fotos in einer bisher nicht erzielbaren Qualität. Brawley: "Verantwortlich dafür sind unter anderem der 16,3 Megapixel APS-C X-Trans CMOS II Sensor, der EXR Prozessor II, der Hybrid-Optische-Sucher mit einem extrem hochauflösenden elektronischen Sucher, der intelligente Hybrid-Autofokus, das manuelle Fokussystem mit digitalem Schnittbildindikator und Fokus Peaking sowie die vielen kreativen Fotofunktionen".
Sehr zur Freude von Fujifilm kommen die Kameras der X-Serie auch bei Berufsfotografen sehr gut an: "Wir haben es als erster Hersteller geschafft, eine spiegellose Systemkamera anzubieten, die auch die Profis überzeugt." Das ist für Fujifilm erfreulich, Systemkameras versprechen ein kontinuierliches Geschäft, weil unterschiedliche Objektive und sonstiges Zubehör zusätzlich zur Kamera gekauft werden oder weil die Kamerabesitzer ihr Kamerasystem nach und nach ergänzen.