Kleve Geburtstagskonzert mit vier Fügeln

Kleve · Für das Gershwin Piano Quartet werden vier große Steinway-Flügel auf der Stadthallenbühne arrangiert. Drei Tage muss Klavierbaumeister Georg Neinhuis die Instrumente für das Konzert am 15. September stimmen.

 Das Gershwin Piano Quartet gastiert in Kleve

Das Gershwin Piano Quartet gastiert in Kleve

Foto: Konzerte Stadt Kleve

Der berühmte "Kammerton A" schwingt mit genau 442 Herz. Es ist der Grundton, nach dem Instrumente gestimmt werden. Drei Tage hat Klavierbaumeister Georg Neinhuis veranschlagt, um die Instrumente für das nächste Konzert in der Stadthalle Kleve zu stimmen. Es sind vier große Steinway-Flügel, die im Mittelpunkt des Geburtstagskonzertes für die Stadthalle stehen: "Zum goldenen Jubiläum und zum Auftakt der "Reihenkonzerte" am Dienstag, 15. September, 20 Uhr, beflügeln vier Pianisten des Gershwin Piano Quartet das Publikum mit außergewöhnlichen Arrangements und Improvisationen über die berühmten Werke ihres Namensgebers", sagt Sigrun Hintzen von den Konzerten Kleve. Dazu bekomme der Klever Flügel "Besuch" von drei gleichgroßen Kollegen. Alles Steinway-Flügel der Größe "D". Denn als die Stadt 1965 die Halle einweihte, war nur der Größte der besten gut genug. Drei dieser Flügel hatte Hintzen schnell zusammen: Der Flügel aus dem Museum Kurhaus hat die gleiche Größe und auch der für die Tonstudioaufnahmen im Meyerhof ist ein Genosse seiner Art. Der Vierte im Bunde wäre der aus Moyland, doch da zeigte sich die Museumsverwaltung sperrig. Zudem hätte das eine halbe Tonne schwere Instrument noch Treppen herunter gemusst und so entschied man sich für den Konzertflügel aus Wesel.

Neinhuis wird die großen schwarzen Flügel transportieren und auf der Stadthallenbühne ausrichten. Dort werden sie mit den Rückseiten ineinander gerückt, so dass die Pianisten außen sitzen. Die Deckel der vorderen Flügel müssen demontiert werden, damit sich die Instrumente nicht gegenseitig den Klang nehmen. Zuvor muss Neinhuis die Steinways aus ihren jeweiligen Häusern abholen, demontieren, verladen, in die Stadthalle bringen.

"Das Gershwin-Quartet wird ein Konzertereignis", sagt die Musikwissenschaftlerin. Ein Konzertereignis, dass nicht nur Freunde klassischer Musik begeistern wird: Solistisch und zu viert interpretieren Mischa Cheung, André Desponds, Benjamin Engeli und Stefan Wirth bekannte Gershwin-Kompositionen wie "An American in Paris", die "Rhaposdy in Blue" und "I Got Rhythm".

Auch Arrangements von den berühmten Songs "I Loves You Porgy" und "Oh, Lady be good" stehen auf dem Pogramm. Darüber hinaus setzen diese Tastenakrobaten, so Hintzen, Gershwins Musik in einen Dialog mit Musik von Leonard Bernstein (aus der "West Side Story"), Cole Porter ("Night and Day"), Sergeij Rachmaninow und Sergej Prokofjew. Gekonnt changieren die vier Herren zwischen Klassik, Jazz und Broadway und schicken das Publikum auf eine klangvolle Reise von Moskau nach New York, von der alten in die Neue Welt. Ein Konzertereignis eben.

(RP)
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