Mordverdächtiger entkam aus Gericht in Kleve Gefasst: Flüchtiger fragte an Tankstelle nach dem Weg

Kleve · Der als gefährlich geltende Angeklagte, der am Donnerstag aus dem Gericht geflohen ist, ist gefasst: Am Freitagmorgen erkennen Zeugen den 61-Jährigen, nachdem eine Großfahndung lief. Die Polizei nimmt ihn an einer Tankstelle in Goch fest.

Mordverdächtiger entkam aus Gericht in Kleve: Gefasst: Flüchtiger fragte an Tankstelle nach dem Weg
Foto: Arnulf Stoffel

Mit einem Großaufgebot und Hubschraubern hatte die Polizei in NRW nach dem 61 Jahre alten Kriminellen gefahndet. Sie veröffentlichte auch den Namen und Fotos des als gefährlich geltenden Mannes. Am Freitagmorgen ist der 61-Jährige dann festgenommen worden, wie Polizeisprecherin Manuela Schmickler unserer Redaktion bestätigte.

Der 21-jährige Tobias Schäfer, Kassierer der Tankstelle in Goch, hatte den Mann durch die Öffentlichkeitsfahndung erkannt. Der Mordverdächtige hatte an der Tankstelle in der Nähe des Gocher Bahnhofes nach dem Weg nach Kamp-Lintfort gefragt.

Tobias Schäfer informierte sofort unbemerkt die Polizei. Minuten später nahmen die Beamten den Mordverdächtigen noch an der Tankstelle fest. Dabei befand sich die Handschelle noch am Handgelenk des Flüchtigen, meldet die Polizei. Der 61-Jährige befindet sich im Gewahrsam der Polizei.

Derzeit prüft die bereits am Donnerstag eingesetzte Ermittlungskommission, ob der Mann auf seiner Flucht weitere Straftaten begangen hat. Zudem wird ermittelt, wie der Mann von Kleve aus nach Goch gekommen ist. Die lange Dauer seiner Reise lässt darauf schließen, dass der Mordverdächtige zu Fuß unterwegs war. Nach seiner Vernehmung wird er wieder in die Justizvollzugsanstalt gebracht.

Flucht aus Toilettenfenster

Trotz Handschellen war er kurz vor der Urteilsverkünding gegen ihn aus dem Landgericht Kleve entkommen. Er hatte um eine kurze Unterbrechung der Verhandlung gebeten, weil er angeblich an einer Durchfallerkrankung litt. In der Toilette öffnete er ein Fenster, das nicht vergittert war. Über ein Baugerüst kletterte er dann aus dem zweiten Stock in die Freiheit.

Unmittelbar vor seiner Flucht wurde er wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt. Zudem wird er dringend verdächtigt, vor einem Jahr in Köln einen Raubmord begangen zu haben. Der Mann gilt als extrem gefährlich.

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