Kleve Gegenwind für die Klever Ratssitzung

Kleve · Das Bündnis "Pro Reichswald" besuchte gestern Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing. Neben 13 000 Unterschriften gegen Windkraft-Konzentrationszonen am Wald überreichte das Bündnis auch ein eindeutiges Umfrageergebnis.

 Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing nahm gestern die Unterschriften von "Pro Reichswald" entgegen, links neben ihr Jürgen Rauer.

Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing nahm gestern die Unterschriften von "Pro Reichswald" entgegen, links neben ihr Jürgen Rauer.

Foto: MVO

Der Rat der Stadt Kleve will heute eine Stellungnahme zum Entwurf des Regionalplans Düsseldorf beschließen. Dabei wird es auch um die Beibehaltung oder Streichung der zur Stadt Kleve gehörenden Windkraft-Konzentrationsflächen am Reichswald gehen. Kommunen können ihre Stellungnahme zum Regionalplan noch bis morgen bei der Bezirksregierung einreichen.

Um dem Unmut vieler Anwohner und Bürger über die geplanten Windkraftzonen vor der Ratssitzung noch einmal Gehör zu verschaffen, hat das Bündnis "Pro Reichswald" gestern Nachmittag eine Unterschriftenliste an Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing überreicht: Mehr als 13 000 Unterschriften und ein eindeutiges Umfrageergebnis erhielt die Bürgermeisterin von den rund 40 Windkraft-Gegnern, die sich gestern Nachmittag mit einem großen Protest-Banner vor dem Rathaus positioniert hatten: "Wir haben in mehreren Ortschaften Haushaltsbefragungen durchgeführt. Die Ergebnisse sind eindeutig, mehr als 95 Prozent der befragten Haushalte sind gegen die Errichtung von Windkraftanlagen am Reichswald", sagt Bettina van Meegen von der Bürgerinitiative "Gegenwind im Reichswald".

Zusammen mit den Heimatvereinen aus Nierswalde, Reichswalde, Asperden, Kessel und dem Dorfrat des niederländischen Ven-Zelderheide bildet die Bürgerinitiative das Bündnis "Pro Reichswald". Forderung der Windkraft-Gegner ist der dauerhafte, kompromisslose Schutz der Reichswald-Grenzen. Im gemeinsamen Schreiben an die Bürgermeisterin heißt es: "Wir bitten den Rat der Stadt Kleve im Namen tausender durch ,Pro Reichswald' vertretener Bürger sowie auf Basis von 13 000 gesammelten Unterschriften und Ablehnungsquoten von jeweils über 95 Prozent in allen durch uns vertretenen Gemeinden, in der kommenden Ratssitzung am Mittwoch gegen die geplante Vorrangzone für Windindustrie in Reichswalde an der Engelstraße zu stimmen und damit dem Wunsch der Bürger zu entsprechen."

Hauptargument der Bündnispartner ist die Notwendigkeit eines dauerhaften Schutzes der Reichswald-Grenzen, unabhängig von landespolitischen Entwicklungen: "Wir stehen dafür ein, dass man ein schützenswertes Ökosystem wie unseren Reichswald nicht vorschnell und leichtfertig opfern und für alle nachfolgenden Generationen unwiederbringlich zerstören darf, auch wenn die derzeitig noch kurzfristig geltende Gesetzgebung Windkraftanlagen im und am Wald zu erlauben scheint", heißt es in dem Schreiben. Das Gegenwind-Bündnis erhofft sich vom Stadtrat heute eine deutliche Stellungnahme. "Wenn sich die Stadt Kleve dagegen ausspricht, dann rechnen wir uns bei der Bezirksregierung große Chancen aus", sagt Bettina van Meegen. Würden die Zonen hingegen umgesetzt, sei es nur eine Frage der Zeit, bis finanzstarke Windkraft-Unternehmen und gewillte Grundstücksbesitzer die ersten Anlagen auf den Weg bringen und den Reichswald initial schädigen.

Bürgermeisterin Sonja Northing versicherte dem Bündnis, die überreichten Unterschriften, Umfrageergebnisse und persönlichen Briefe vor der Sitzung an die Klever Ratsfraktionen weiterzureichen.

(jehe)
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