Kleve Grüne, SPD und OK gegen vierzügige Realschule

Kleve · Der FDP-Antrag zur Karl-Kisters-Schule scheiterte. Die Spyckstraße bekommt am Mittwoch eine Sondersitzung.

Die Klever Karl-Kisters-Realschule wird keinen vierten Zug bekommen. Damit bleibt es weiter unsicher, ob im kommenden Jahr wieder alle Eltern, die ihre Kinder an der beliebten Klever Schule anmelden wollen, dort auch einen Platz für ihren Nachwuchs bekommen -falls nicht wieder eine Ausnahmegenehmigung erteilt wird.

Daniel Rütter hatte für die FDP-Fraktion beantragt, regelmäßig eine vierte Eingangsklasse an der Realschule einzurichten. Die Schule habe ihm versichert, dass sie die nötigen räumlichen Bedingungen für diese Klassen schaffen könne. Rütter betonte: "Ich möchte nicht, dass wie im vergangenen Jahr wieder Eltern bangen müssen, dass ihre Kinder nur noch per Losentscheid an die von ihnen ausgewählte Schule kommen können. Ich möchte, dass sich die Schullandschaft nach dem Elternwillen richtet, und nicht nach dem Willen von Politikern".

Unterstützt wurde Rütter von Jörg Cosar (CDU), Ehrenvorsitzender der Stadtschulpflegschaft. "Wir möchten den Elternwunsch stützen: Sie sollen ihre Kinder in die Schule schicken können, in die sie möchten". Er halte die Bedenken der Bezirksregierung wegen der räumlichen Enge für nicht zutreffend, das habe ihm ein Besuch der Schule gezeigt. "Es ist schade, dass eine Bezirksregierung eine solche Aussage tätigt, ohne vor Ort gewesen zu sein", sagt Cosar. Auch der Pausenhof sei ausreichend für die zusätzlichen Schüler. "Wir wissen alle, dass diese Schule sehr gut arbeitet, und wenn sie uns versichert, dass sie das schafft, dann sollten wir das annehmen", appellierte Cosar für eine vierte Eingangsklasse an der Karl-Kisters-Realschule. Falls doch langfristig eine Erweiterung nötig sei, könne man damit beginnen, wenn die anderen Schulbauvorhaben in Kleve fertig seien.

Es gebe in Kleve genug Alternativen zur Realschule, führte dagegen Hedwig Meyer-Wilmes ins Feld, die fürchtete, dass eine vierte Eingangsklasse an der Karl-Kisters-Schule zu Lasten der Gesamtschulen gehe. "Bei einer dreizügigen Realschule müssen wir 20 Kinder abweisen, bei einer vierzügigen Schule bekommen wir Ärger mit der Bezirksregierung", konstatierte die Grünen-Politikerin. Dem schloss sich SPD-Fraktionschefin Petra Tekath an: "Die Bezirksregierung hat klare Vorgaben gemacht - wir sind gegen eine Vierzügigkeit der Realschule".

Auch Bürgermeisterein Sonja Northing stimmte gegen die Einrichtung einer vierten Klasse. Es gebe ja noch die Möglichkeit der Ausnahmegenehmigung, sagt sie.

Über den Ausbau der Spyckstraße soll in einer Sondersitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses am kommenden Mittwoch entschieden werden.

(mgr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort