Kranenburg Halbe Million Euro plus - so gesund ist Kranenburg

Kranenburg · Der Haushalt in Ordnung, in Schulen wird investiert und Aldi erweitert. Minus bei der Grenzland-Draisine wird weniger.

Den Vorwurf, der Kranenburger Rat würde nicht effektiv arbeiten, kann man dem Gremium nicht machen. Zwölf Punkte standen auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung, nach knapp einer Stunde war diese beendet. Behandelt wurden mehrere Themen, die für die Grenzgemeinde von nicht unerheblicher Bedeutung sind.

So ist das Kapitel Finanzen eins, das dort seit Jahren ohne größere Sorgen behandelt wird. Gehören nicht wenige Kommunen am Niederrhein in die Rubrik chronisch-klamm, erzielte man in Kranenburg 2016 einen Jahresüberschuss in Höhe von 523.477,86 Euro, der in die Ausgleichsrücklage überwiesen wird. Das blendende Ergebnis nötigte auch dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Jürgen Franken Respekt ab, der mit Lob für Verwaltung und besonders Kämmerei nahezu schon verschwenderisch umging. Weiterhin wurde im Rat behandelt:

Geschwindigkeit vor Kindergarten: Seit Monaten kämpft SPD-Fraktionsvorsitzender Manfred Maas dafür, dass auf der Großen Straße, vor dem Kinderhaus "Villa Kunterbunt", das Tempo auf 30 Stundenkilometer reduziert wird. Nachdem es eine geänderte Verkehrsordnung gibt, hat der Antrag jetzt Aussicht auf Erfolg und wird von allen Fraktionen unterstützt.

Busverkehr aus dem Ortskern heraushalten: Die SPD will, dass der Busverkehr nur noch um die Ortsmitte herum fährt und nicht mehr mitten durchs Zentrum. Als Grund führte Maas die stark beeinträchtigte Wohnqualität, Feinstaubbelastung durch Abgase und Beschwerden von Gastronomen an. Unter anderem hätte sich der Besitzer der Eisdiele beklagt, so Maas. Zudem, so der Sozialdemokrat, sehe er fast nie einen an der Haltestelle im Ortskern aus- oder einsteigen. Der Antrag wurde abgelehnt. Feinstaubbelastungen seien in Essen oder Düsseldorf ein Thema, aber nicht in Kranenburg, so CDU-Fraktionschef Joachim Janßen. Wenn die Entwicklung des Fachmarktzentrums abgeschlossen ist, so Ordnungsamtsleiter Willi Fleseks, werde man eine abschließende Evaluation über die Verkehrsströme durchführen.

Aldi-Markt-Vergrößerung: Größer und moderner wird der Aldi-Markt in Kranenburg. Zu den bislang 1050 Quadratmetern Verkaufsfläche kommen weitere 315 hinzu. Die Gänge sollen verbreitert werden. So würde man auch das Problem in den Griff bekommen, an den vornehmlich niederländischen Kunden problemloser vorbeizukommen, die stets in der Mitte des Ganges einen regen Austausch pflegen.

Sanierung der St. Georg-Grundschule Nütterden: Die Gemeinde erhält vom Land 687.300 Euro zu Verbesserung der Schulinfrastruktur. Spätestens bis 2018 müssen die Mittel ausgegeben sein. Begonnen wird mit der Grundschule Nütterden, in die 280.000 Euro investiert werden. Unter anderem wird für mehr als 100.000 Euro die Sportanlage durch ein Kleinspielfeld erweitert.

Jahresabschluss Grenzland-Draisine: Nicht unbedingt erwartet, aber nicht minder erfreulich, ist der Bericht der Grenzland-Draisine für das Geschäftsjahr 2016 ausgefallen. Das Minus ist kleiner geworden. Waren es 2015 noch mehr als 30.000 Euro, beträgt es 2016 nur noch knapp 4000 Euro. Vor allem die Reduzierung der Personalkosten sorgte für die Ergebnisverbesserung. Joachim Janßen, der im Aufsichtsrat der GmbH sitzt, prognostizierte angesichts der aktuellen Zahlen sogar einen kleinen Gewinn für das aktuelle Jahr. Die Zeiten, in denen regelmäßig Löcher gestopft werden mussten, sind offenbar Geschichte. Bürgermeister Günter Steins betonte, dass es bei der Draisine nicht darum gehe, Geld zu verdienen. Es sei ein touristisches Angebot, um die Region attraktiver zu machen.

Situation Flüchtlinge: Aktuell wohnen 201 Flüchtlinge in der Gemeinde, die in Gemeinschaftsunterkünften und von der Gemeinde angemieteten Häusern oder Wohnungen untergebracht sind. Aktuell müsste die Gemeinde noch neun Flüchtlinge aufnehmen, um ihr Soll zu erfüllen. Doch ändere sich die Quotenregelung ständig, so die Verwaltung.

(jan)
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