Kleve Haus Ausblick mit Erfolg

Kleve · Gestern wurde die Jugendhilfe-Einrichtung "Haus Ausblick" in Bedburg-Hau offiziell von Landesjustizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter eröffnet. In dem Haus werden bis zu acht Jugendliche betreut

 Das Haus "Ausblick" in Bedburg-Hau. Hier leben die verhaltensauffälligen Jugendlichen.

Das Haus "Ausblick" in Bedburg-Hau. Hier leben die verhaltensauffälligen Jugendlichen.

Foto: ddp

Die Ministerin war gestern zur Eröffnung der Jugendhilfeeinrichtung "Haus Ausblick" voll des Lobes: "Wenn die Arbeit hier vor Ort bereits vor der offiziellen Eröffnung des Hauses eine derart positive Resonanz erfährt und dabei tatsächlich schon von ersten Erfolgen die Rede ist, dann ist es gut an der Zeit, im heutigen Festakt die Eröffnung der Wohngruppe für delinquente Kinder und Jugendliche hier in Bedburg-Hau zu feiern", sagte Roswitha Müller-Piepenkötter, Landesjustizministerin. Tatsächlich reagierten einige der bis jetzt fünf hier untergebrachten Jugendlichen schon innerhalb der sehr kurzen dreimonatigen Anlaufphase positiv auf die Betreuung. "Sie haben ihre Aggressionen besser im Griff und lassen sich auf das Konzept ein", hatte "Ausblick"-Fachbereichsleiterin Hilde Benninghoff-Giese im Vorfeld der Eröffnung verkündet (wir berichteten). Obwohl sie, wie sie offen gestand, so schnell nicht damit gerechnet hatte.

Unterstützung vom Land

In einem Personalschlüssel von einem Betreuer auf einen Jugendlichen werden die straffällig gewordenen Jugendlichen in dem umgebauten Hof in Till betreut. Den hatte die Diakonie gekauft und hergerichtet — unter Hilfe des Landes, das zwar kein Geld, aber Bürgschaften und ideelle Unterstützung geben konnte, so gestern Dr. Marion Gierden-Jülich, Staatssekretärin im NRW-Familienministerium, während der Pressekonferenz vor der Eröffnung.

Die Idee zu einer solchen intensiv-pädagogischen Einrichtung, die die erste in NRW ist, kam aus dem Osten: Die EJF-Lazarus Berlin betreibt Vorgänger-Modelle schon seit Ende des 19. Jahrhunderts und konnte nach dem Fall der Mauer an diese lange Tradition anknüpfen. In NRW wurden der Kölner Polizeipräsident und dann vor allem die Kaiserwerther Diakonie auf diese Art der Jugendbetreuung aufmerksam und nahmen Kontakt auf. "Lange vor den regen Diskussionen im hessischen Wahlkampf um Intensivtäter hat man sich hier in Nordrhein-Westfalen — etwas geräuschloser, aber entschieden und konsequent — den Herausforderungen wachsender Jugenddelinquenz gestellt", konnte sich Müller-Piepenkötter in ihrer Festrede zur Eröffnung einen Seitenhieb in Richtung Roland Koch nicht verkneifen.

Die Kinder im "Haus Ausblick", so wiederum Benninghoff-Giese, sollen in der Einrichtung Unterstützung, Zuwendung und Ermutigung kennenlernen, aber auch feste Regeln. Dinge, die sie in ihrem bisherigen Leben oft nicht hatten. "Sie kannten weder Regeln noch Vorgaben und lebten in Beziehungen, in denen es oft an Zuwendung mangelte", so .

(RP)
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