Bedburg-Hau Heiliger starb durch den Strick

Bedburg-Hau · RP-Serie "Die Patrone der Kirchen" (Teil 32): Die Bedburger Kirche trägt den Namen des Heiligen Markus. Der Evangelist wird in Form eines geflügelten Löwens dargestellt. Er betont die Kraft der Auferstehung.

 Blick in die Kirche St. Markus, die 1124 als romanischer Zentralbau und Klosterkirche entstand.

Blick in die Kirche St. Markus, die 1124 als romanischer Zentralbau und Klosterkirche entstand.

Foto: Gottfried Evers.

Die Kirche St. Markus entstand als Klosterkirche kurz nach 1124 als romanischer Zentralbau. Die Bedburger Kirche gehört zu den ältesten Prämonstratenser-Kirchen im Rheinland. Nachdem in 2006 die Pfarre St. Antonius gegründet wurde, ist die Kirche St. Markus Bedburg die Pfarrkirche dieser fusionierten neuen Kirchengemeinde. Das Fest des heiligen Evangelisten Markus wird am 25. April gefeiert.

Markus war ein zum Christentum bekehrter Jude. Er wurde als Levit Johannes Markus geboren und war der Sohn einer Maria, in deren Haus die frühen Christen während der Zeit der Christenverfolgung ihre Treffen abhielten und wo nach der Überlieferung auch das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern stattfand. Die hellenistische Abstammung verraten sein Name Markus und seine Beziehung zu dem Zyprioten Barnabas. Der Kolosserbrief bezeichnet die beiden als Vettern. Petrus nannte ihn "Sohn", was auf die persönliche Bindung zwischen den beiden hinweist. Markus wurde wohl unter dem Einfluss von Petrus zum Christentum bekehrt und wirkte von da an als dessen Dolmetscher, da der kaum griechische Sprachkenntnisse besaß. Er zog zusammen mit seinem Vetter Barnabas und Paulus von Jerusalem auf deren erster Reise wohl im Jahr 44 nach Antiochia in Pisidien, heute Ruinen bei Yalvac in der Türkei, trennte sich jedoch von ihnen in Perge, heute Ruinen bei Antalya, um nach Jerusalem zurückzukehren. Er begleitete dann Barnabas um 50 auf dessen Reise nach Zypern. Paulus jedoch weigerte sich, ihn auf weiteren Missionsreisen mitzunehmen. Während Paulus' erster Gefangenschaft um 60 in Rom traf Markus, der sich auf eine Reise nach Kleinasien vorbereitete, wieder mit Paulus zusammen und sie versöhnten sich.

Im 2. Timotheusbrief bezeichnet Paulus ihn als "guten Helfer". Nach der Legende veranlasste Paulus ihn, sein Evangelium zu schreiben, und schickte ihn zunächst nach Aquileia, anschließend nach Alexandria, um das Evangelium zu verkünden. Markus gilt als Verfasser des gleichnamigen Evangeliums, das er demnach auf der Grundlage der Predigten des Petrus wohl in Rom schrieb. Papias von Hierapolis bezeichnete Markus als Verfasser des "zweiten Evangeliums" und berief sich dabei auf Petrus. Markus zog der Überlieferung nach um 65 nach Alexandria und gründete dort die Koptische Kirche. Als Bischof von Alexandria überfielen ihn demnach christenfeindlich gesinnte Einwohner am Altar und schleiften ihn mit einem Strick um den Hals im Jahr 68 zu Tode. Ein Unwetter hinderte die Mörder, ihn zu verbrennen. Sein Leichnam blieb unberührt liegen, bis Christen ihn bestatten konnten. Der heilige Markus wird schreibend mit einem geflügelten Löwen dargestellt, denn der Evangelist betont die Kraft der Auferstehung und Todesüberwindung.

(RP/ac)
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