Kreis Kleve "Hitze-Einmaleins": Chefs sollen für eine Wasser-Flatrate sorgen

Kreis Kleve · Sonnen-Alarm für alle, die unter freiem Himmel arbeiten: Bauarbeiter, Dachdecker, Gärtner, Straßenbauer... - sie haben die "heißesten Jobs" im Kreis Kleve. Wer bei hohen Temperaturen und in praller Sonne körperlich hart arbeitet, lebt gefährlich.

 Viel zu trinken bei der großen Hitze, empfiehlt die IG Bau.

Viel zu trinken bei der großen Hitze, empfiehlt die IG Bau.

Foto: privat

Vom Sonnenstich und Kreislaufkollaps bis zum Hautkrebs: Das Risiko für "Sonnenarbeiter" ist enorm, warnt die IG Bauen-Agrar-Umwelt. Die Gewerkschaft hat deshalb jetzt das "Hitze-Einmaleins für Open-Air-Jobs" herausgegeben. Die Tipps der IG BAU Duisburg-Niederrhein auf den Punkt gebracht: viel trinken, viel Schatten, viel eincremen.

"Wer schwer schuftet und schwitzt und dann zu wenig trinkt, der riskiert eine Menge: Kopfschmerzen, Konzentrationsverlust, Benommenheit, Übelkeit - Wassermangel kann schnell zum Hitzschlag führen", sagt Friedhelm Bierkant. Der Bezirkschef der IG BAU Duisburg-Niederrhein hat eine Faustregel für die heißen Arbeitstage parat: alle 15 bis 20 Minuten ein volles Wasserglas. "Das Durstlöschen ist dabei Sache des Chefs. Er muss für eine 'Wasser-Flatrate' sorgen. Mineralwasser oder kalte Tees gratis - das gehört zu jedem Sommerprogramm beim Arbeitsschutz", so Bierkant. Die Gewerkschaft warnt davor, das Risiko UV-Strahlung "auf die leichte Schulter" zu nehmen. Die Gefahr, im Job Hautkrebs zu bekommen, werde immer noch enorm unterschätzt. "Wer in praller Sonne arbeitet, muss höllisch aufpassen", sagt Friedhelm Bierkant. Er appelliert daher an alle, die unter freiem Himmel auf Baustellen, auf dem Feld, in Garten-, Sport- und Parkanlagen arbeiten, sich optimal zu schützen. Gerade der helle Hautkrebs ist ein "Berufsrisiko", so die IG BAU Duisburg-Niederrhein.

Die IG BAU hat im Rahmen der Aktion "Faire Arbeit - Jetzt!" das Sonnen-Arbeitsschutzprogramm "Hautkrebs - Nein danke!" gestartet. Die Gewerkschaft klärt darin intensiv über die Gefahren vom hellen Hautkrebs auf.

"Es ist wichtig, auf eine vernünftige Kopfbedeckung zu achten. Und auf eine Kleidung, die möglichst viel vom Körper bedeckt", erklärt Bierkant. Hier gebe es mittlerweile Profibekleidung mit UV-Schutz. Die IG BAU rät darüber hinaus, die Arbeit möglichst im Schatten zu erledigen - und dafür notfalls Sonnensegel zu spannen. "Die pralle Mittagssonne kann den stärksten Bauarbeiter umhauen. Es macht Sinn, die Arbeitszeiten zu verschieben und lieber morgens früher anzufangen oder abends länger zu machen", sagt Friedhelm Bierkant.

(RP)
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