Interview: Wirtschaftsförderung Kreis Kleve Und Rp Präsentieren Die Millionen-Projekte Der Region (22) Hochschule sorgt für neue Investitionen
Kleve · Die Hochschule Rhein-Waal wächst rasant. Für studentisches Wohnen entstanden mehrere Wohnheime, Kinosäle werden für Vorlesungen angemietet. Auch das Kino wächst: Drei Mio Euro investierte Betreiber Frank Janssen in eine Erweiterung.
Kreis Kleve Sie ist ein Zugpferd für die ganze Region, sie bringt und hält junge Menschen im Kreis Kleve, sie bietet über 400 Arbeitsplätze: die Hochschule Rhein-Waal (HSRW). Mit dem 120-Millionen-Euro-Bau des Landes Nordrhein-Westfalen, das die Kreis Klever Baugesellschaft sowohl im Kosten- als auch im Zeitrahmen auf den Punkt genau in den alten Hafen der Stadt Kleve stellte, bekam der Kreis einen neuen Schub. Entlang des Kanals entstehen in attraktiver Lage zwischen Hochschule und Wasser mit Blick auf Kleves Skyline hochwertige Wohnungen, mehrere Millionen Euro flossen in große neue Studentenwohnheime, die das Studentenwerk in Düsseldorf betreibt, nicht nur direkt neben der Hochschule entstand ein privates Wohnheim mit Penthousewohnung, in der Stadt werden Studentenzimmer eingerichtet. Dennoch: Es fehlt immer noch Wohnraum für die zusätzlichen 1000 Erstsemester.
Es fehlt aber nicht nur Wohnraum für die rasant wachsende Hochschule, sagt Bibiana Kemner. Die Vizepräsidentin ist die Chefin der Hochschulverwaltung. "Wir werden noch weiter wachsen und wollen in Zukunft versuchen, die Zahlen zu halten. Wir wollen unsere Hochschule so aufstellen, dass sie aus der bundesdeutschen Bildungslandschaft nicht mehr wegzudenken ist", sagt sie. An eine bauliche Erweiterung der Hochschule denkt sie aber zur Zeit noch nicht. "Grundsätzlich reicht die Fläche, die Hochschule ist für 5000 Studierende geplant und gebaut", sagt die Vizepräsidentin. Durch den rasanten Anstieg der Studierendennachfrage, aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs und des demografischen Wandels, muss die Hochschule aber auf flexible Raumnutzungen setzen. So muss die HSRW für große Vorlesungen, für parallel laufende Prüfungen und manch andere Veranstaltungen Räume anmieten. "Wir brauchen, nicht nur für den immer noch wachsenden Studierendenaufwuchs Interimslösungen, sondern auch für zusätzliche Professorenstellen, die über den Hochschulpakt II finanziert werden, Büroraum", sagt Kemner. Man sei also immer auf der Suche - und als staatliche Hochschule ein verlässlicher Mieter. Derzeit sucht sie Räume für 200 bis 300 Personen. In Hochschulnähe. Angemietet hat die Hochschule in Kleve deshalb unter anderem vier Säle des Tichelparkkinos. "Wir haben eine Reihe unserer Kinosäle so ausgestattet, dass sie mit einer Mikrophonanlage, Beamer und Boards bestückt werden können", sagt Kino-Theaterleiter Reinhard Berens. Das weiß nicht nur die Hochschule: Regelmäßig empfängt Berens die NATO zur Großtagung.
Das Kino-Geschäft läuft in Kleve bestens. "Wir haben jetzt über drei Millionen Euro in die Erweiterung auf acht Kino-Säle investiert", sagt Frank Janssen, Geschäftsführer der Kinogruppe mit Lichtspielhäusern zwischen Kempen und Kleve. Das Tichelparkkino ist das einzige Haus im Nordkreis Kleve, ein Multiplex mit jetzt acht modernen Kino-Sälen. Kamen bis Ende 2013 Jahr für Jahr mehr als 200 000 Besucher in die fünf Kinos, strebt Janssen mit der Erweiterung, die jetzt fertig wird, die 300 000-Besucher-Marke an. "Dann hätten wir in Kleve mehr Besucher, als das Cinemaxx in Krefeld", sagt Janssen. Direkt am Kino entstand auch eine Gastronomie mit Tanzsaal. Janssen und Berens stellen damit den Kino-Standort Kleve noch besser auf: Ein Multiplex mit diesen Besucherzahlen rückt in der Reihe derer, die die Startkopien bekommen, nach vorne. Die Spannbreite zwischen Mainstream und Arthouse-Kino kann besser bedient werden und erschließt neue Besucherschichten.
