Kreis Kleve Hochschule und Wirtschaft gut vernetzt

Kreis Kleve · Verleihung der Hochschulpreise waren Höhepunkt des Forum Kreis Kleve mit 300 Gästen im Café von Schloss Moyland.Referenten des Abends waren Josef A. Laqua aus Bad Münstereifel und RP-Chefredakteur Michael Bröcker.

 Preisträger mit Bürgermeistern, Organisatoren und Festrednern nach der Verleihung der drei Hochschulpreise beim Forum Kreis Kleve.

Preisträger mit Bürgermeistern, Organisatoren und Festrednern nach der Verleihung der drei Hochschulpreise beim Forum Kreis Kleve.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Hochschule Rhein-Waal und Wirtschaft und Vereine sind nicht nur am Standort Kleve, sondern im Kreis inzwischen bestens vernetzt - man nutzt die Ressourcen des anderen. Wie gut das funktioniert, zeigt der Hochschulpreis der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve: Die Carl Prinz GmbH&Co modernisiert ihr Unternehmen mit Blick auf die "Industrie 4.0" mit Prof. Alexander Klein. Der lehrt seinen Studenten die moderne, IT-gesteuerte, schlanke Produktion mit Modellfabriken und Legosteinen im Labor der Hochschule Rhein-Waal (HSRW). In dem Gocher Unternehmen wird's in die Praxis umgesetzt.

Prof. Peter Kisters simuliert in seinen Laboren das Leben von Bauteilen. In einem Prüfstand an der HSRW werden diese mit bis zu 25 Tonnen belastet, werden deren Oberflächen geprüft, um zu sehen, wann das Bauteil seinen "Geist" aufgibt. Genau das, was die Dr. Sommer Werkstofftechnik braucht. Benedikt Brenken, Maschinenbaustudent an der HSRW, schrieb darüber seine Bachelorarbeit.

 Da geht's lang: RP-Chefredakteur Michael Bröcker sprach im Café von Schloss Moyland über die Zukunft des Journalismus.

Da geht's lang: RP-Chefredakteur Michael Bröcker sprach im Café von Schloss Moyland über die Zukunft des Journalismus.

Foto: Gottfried Evers

Beide Unternehmen haben dafür den Hochschulpreis bekommen (wir berichteten). Stolz auf ihre ausgezeichneten Fakultäten zeigte sich am Rande der Preisverleihung HSRW-Präsidentin Dr. Heide Naderer. Es sei vorbildlich, wie sich Banken und Sparkassen und vor allem die Wirtschaftsförderung hier engagieren. "Ein tolles Marketing für uns alle - das funktioniert im Kreis Kleve sehr gut", sagt sie. Mit Blick auf den Standort in Kamp-Lintfort sinniert die Präsidentin, dass diese Veranstaltung auch als Idee über die Grenzen des Kreises Kleve ausstrahlen könnte.

"Für uns ist die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft wichtig. Wir brauchen diese Kommunikation, diesen Austausch", sagt Prof. Matthias Kleincke, Dekan der HSRW-Fakultät Life Science. Das bestätigt auch Prof. Jens Gebauer, Vizepräsident für Forschung der Hochschule. Dabei denkt Gebauer nicht nur an die Forschung, sondern auch an die Bürger und Schüler, die er regelmäßig ins Klimahaus einlädt.

Ehrenamtlich arbeitende Bürger waren es, die für ihre kleinen Museen Hilfe suchten und fanden. Bei Prof. Dirk Reiser vom Lehrstuhl "Nachhaltiges Tourismusmanagement". Mehr als eine Handvoll kleiner Museen vom Schuhmuseum in Kleve über das Forum Arenacum in Rindern bis zum Royal Air-Force-Museum in Weeze bekamen den Hochschulpreis in Form des Schlote-Bildes. Während die Projektpartner je ein Bild des Bleistiftmalers bekommen, gibt's für die Fakultäten jeweils 5000 Euro - gesponsert von Sparkassen und Volksbanken.

Gerahmt wurde die von 300 Gästen besuchte Feierstunde von den Festrednern. Josef A. Laqua machte aus Bad Münstereifel ein City-Outlet mit 50 Geschäftslokalen. Mit Erfolg: Der Niedergang wurde aufgehalten, die mittelalterlichen Häuser saniert, es kommen mehr Gäste in das Eifelstädtchen. "Wir haben eine Zukunft", sagt Laqua.

Zukunft hat auch der Journalismus. Das sagt RP-Chefredakteur Michael Bröcker, der als Hauptredner im spannend-kurzweiligen Zwiegespräch mit Antenne-Moderator Christoph Kepser über "Lokal und Digital - die Zukunft des Journalismus" sprach. Sein Lieblingszitat von Springer-Chef Döpfner: "Der Journalismus hat das Beste noch vor sich". Journalisten müssten, auf welchen Kanälen auch immer, die Komplexität der Ereignisse erklären, ordnen und werten. Mit Blick auf die RP lautet sein Credo: "Wir sind eine Lokalzeitung, wir verkaufen lokalen Journalismus". Wer in den Kreis Kleve zieht, der könne sich nur über die RP umfassend über das informieren, was in seiner Umgebung passiert. Das könne Google nicht leisten. Ob dies auf Papier, im Internet oder wie auch immer passiere - das sei die Kompetenz einer großen Lokalzeitung. Grundlage dafür sei die DNA des Journalismus: "Glaubwürdigkeit". Allen Freunden des gedruckten Wortes auf Papier versicherte der RP-Chefredakteur: Im Mittelpunkt aller Produkte auf den RP-Kanälen steht weiterhin die Zeitung - noch über viele Jahre. "Es ist immer noch eine gute Zeit für gute Zeitungen", sagt Bröcker.

(RP)
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